Der schnellste Weg, wie du das Trauma deines Hundes löst

Selbst dann, wenn du denkst, dass dein Hund keine Fortschritte mehr machen kann.

Angsthund, Tierschutzhund, er hat mal schlechte Erfahrungen gemacht.

- dein Hund hatte in der Vergangenheit sicher Momente, auf die er hätte verzichten können. Und sie haben ihre Spuren hinterlassen.

Diese Spuren wieder zu lösen, dafür gibt es unzählig viele Ratschläge und am Ende verfehlen die meisten ihren Zweck. Denn sie setzen nicht an der Ursachen an, auch wenn es danach aussieht.

Festhalten: Die Ursache für das Verhalten heute liegt nicht in dem Erlebnis von damals, sondern in dem Erinnern dessen und dem, was der Körper und Geist deines Hundes damals gespeichert haben.

Das bedeutet: Du kannst das Trauma lösen. Indem du die Speicher von damals langsam leerst.

Die häufigsten Fehler bei ängstlichen hunden

Dafür muss dein Hund nicht immer und immer wieder in die für ihn schwierige Situationen geführt werden! Ganz im Gegenteil: Dadurch würde das Trauma seiner Vergangenheit immer wieder aktiviert werden, bleibt damit in ihm gespeichert und wird eventuell sogar verstärkt.

Und weil genau das zu verstehen so wichtig ist:
Lass uns hier einen Moment noch tiefer gehen.

Ein Trauma entsteht dann, wenn die Bewältigungsmechanismen des Körpers nicht ausreichen, um eine bedrohliche Situation sicher zu beenden.

Dein Hund hatte in seiner Vergangenheit zum Beispiel Angst vor einem Menschen, wollte flüchten, doch hinter ihm war eine Wand, weshalb er in der Situation "gefangen" war und er fand keinen weiteren Ausweg.

Sein Körper war überfordert und es entsteht ein Trauma. Es ist nicht das Ereignis an sich, sondern die Reaktion des Nervensystems darauf und es kann aus einer Erfahrung, mehreren Erfahrung oder anhaltenden Zuständen entstehen.

Was passiert, wenn ein trauma bei deinem hund entsteht

In diesen Momenten wird dem Körper unglaublich schnell Energie zur Verfügung bereit gestellt, die jedoch nicht vollständig entladen wird, im Körper verbleibt und somit zu chronischem Stress führt. (Das ist bei dir übrigens ebenso)

Trauma ist normal.

Trauma gehört zum Leben dazu und passiert nicht nur Tierschutzhunden. Auch Welpen vom Züchter erleben Trauma (hallo "klassisches" Hundetraining …) in verschiedensten Situationen. Dabei ist das Ausmaß sehr verschieden und es gibt immer Möglichkeiten deinem Hund zu helfen.

Warum ich dir das sage? Damit du loslassen kannst von dem Gedanken, deinem Hund ist nicht zu helfen und beginnen kannst im Jetzt zu handeln.

Denn genau das ist es, was euch beiden wirklich hilft.

Die Uhr können wir hier nicht zurück drehen (hab ich mir selbst schon so oft gewünscht), doch wir können das, was gespeichert wurde, sanft wieder lösen. Dafür ist es nicht notwendig genau zu wissen, was damals passiert ist. Die Story darfst du loslassen.

Du siehst an dem Verhalten deines Hundes, was ihm Schwierigkeiten bereitet. Das ist alles, was du wirklich wissen musst.

Die durch das Trauma entstandene Stressenergie in deinem Hund führt zu einem unausgeglichenen Zustand des Nervensystems - er ist dauerhaft in Hab-Acht Stellung.

Und genau hier liegt der Schlüssel versteckt.

Wird das Trauma deines Hundes erneut getriggert, fällt er noch stärker in diesen Stresszustand. Lernen ist schwer möglich, denn er durchlebt im schlimmsten Fall die Erinnerung der Vergangenheit nochmals, als wäre sie real. Auch wenn objektiv betrachtet nichts schlimmes mehr passiert.

Dein Hund sieht heute einen fremden Menschen und versucht zu fliehen, oder beginnt zu bellen, obwohl der Mensch sich gar nicht für ihn interessiert. Der fremde Mensch triggert die Erinnerung der Vergangenheit und die gespeicherte Stressenergie von damals wird erneut aktiviert.

Hier findest du auch den Grund, weshalb ein immer wieder in die schwierige Situation führen deines Hundes, in der Hoffnung er "merkt" irgendwann das nichts passiert oder gewöhnt sich daran, eine wirklich schlechte Idee ist.

Denn in diesen Momenten der Erinnerung darauf zu hoffen, dass sich das Nervensystem von selbst beruhigt und dein Hund sich tatsächlich sicher fühlen kann ist zwar ein netter Gedanke, mehr jedoch nicht.

was deinem ängstlichen hund schnell, nachhaltig und wirklich hilft

Ein ausgeglichenes Nervensystem!

Es gibt drei Nervensystemzustände, davon fühlt sich einer sicher und zufrieden an. Genau diesen willst du stärken!

Die Arbeit hierfür beginnt nicht in der herausfordernden Situation, sondern in eurem gesamten Alltag.

Das kannst du dir merken:
Jede Sekunde trägt dazu bei, das Trauma deines Hundes zu lösen.

Jetzt kommt der coolste Punkt:
Je stärker dieser ausgeglichene Zustand im Alltag mit deinem Hund ist, desto einfacher ist es auch die schwierigen Situationen zu lösen.

Das Training an den auslösenden Reizen (Bauarbeiter, Tierarzt, Geräusche, Hunde, Autos, …) wird so unglaublich viel leichter, schneller und effektiver.

Deshalb:
Fokussiere dich nicht so stark auf die Vergangenheit und die daraus resultierende Herausforderung, ergo das Problem, sondern lege deinen Fokus auf das Wohlbefinden deines Hundes über den gesamten Alltag im Jetzt.
Was du dafür tun darfst ist:

Unter anderem Übungen wie Entspannungssignale, Inseltraining, sorgfältige Gegenkonditionierung und entspannende Tätigkeiten, ebenso wie eine ausgewogene Fütterung, das Befriedigen von Bedürfnissen und abklären von gesundheitlichen Schwierigkeiten sorgen in eurem gesamten Alltag dafür, dass sich das Nervensystem deines Hundes wieder ausgleichen kann.

Blogartikel #58


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