Podcast #160: Bewertungen deines Hundes beinhalten Wunder

In der heutigen Podcastfolge möchte ich mit dir über Bewertungen sprechen. Denn Fakt ist: wir bewerten stets und ständig und oft ganz automatisch und unbewusst. Dementsprechend begegnen uns auch ständig Bewertungen von außen.

Wie in allem, so verbergen sich auch im Bewerten sowohl negative als auch positive Potenziale.
Deshalb lade ich dich ein, mit mir zusammen Bewerten und Bewertungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, dich den Wundern von Bewertungen zu öffnen und sie bewusster zu betrachten. Sodass sie dir und deinem Hund dienlich sind auf dem Weg in ein Leben, das zu schön ist, um wahr zu sein.

In dieser Podcastfolge erfährst du:

  • Warum wir bewerten
  • Welche negativen Potenziale Bewertungen mit sich bringen
  • Wie du deine Bewertungen Stück für Stück loslassen kannst
  • Welche positiven Potenziale Bewertungen mit sich bringen
  • Wie du Bewertungen für das gemeinsame Leben mit deinem Hund nutzen kannst
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Wir sind ständig am Bewerten. In jeder Lebenslage und nahezu jedem wachen Augenblick unseres Lebens läuft unser Bewertungs-Programm. Und es soll heute nicht darum gehen, ob das richtig oder falsch ist. Ich möchte dich heute einladen, bewusster mit Bewertungen umzugehen. Damit du Bewertungen, die dir und deinem Hund auf dem Weg in euer wunderbarstes Leben begegnen, dazu nutzen kannst, euch in die Richtung weiter zu bringen, in die du möchtest. Anstatt euch davon aufhalten, ausbremsen oder demotivieren zu lassen.


"Unser Leben ist geprägt von Dualitäten."


Überall um uns herum ist Dualität zu finden. In allem gibt es negative und positive Potenziale, zu allem gibt es die sprichwörtliche „Kehrseite der Medaille“ oder einen „Gegenpol“. Um uns hier zurechtzufinden, fangen wir an zu bewerten. Bewertungen sind unser Kompass in den Dualitäten des Lebens und bieten uns eine gewisse Sicherheit. Zum Beispiel, indem wir in „Das kenne ich“ bzw. „das kenne ich nicht“ einordnen. Was wir bereits kennen, betrachten wir meist als sicher. Während Unbekanntes meist als unsicher oder potenziell gefährlich eingestuft wird, weil wir nicht wissen, was uns erwartet und wir dann unsere Komfortzone verlassen und in die Lernzone eintreten müssen.


"Also bewerten wir, um uns auch einfach sicher zu fühlen. Um uns zurechtzufinden und um gefühlt unseren Platz in dieser Welt zu finden."


Allerdings engen uns Bewertungen auch oft ein und trennen uns von Lösungen und Möglichkeiten. Ein Bewerten in „Das kann ich“ und „Dies kann ich nicht“ oder auch „Das ist möglich“ und „Das ist nicht möglich“, engt dich und deinen Hund unglaublich in euer Entwicklung und eurem Wachstum ein und trennt euch von Möglichkeiten, von denen hier bisher noch nichts gehört habt.
Wenn du dir Wachstum und Veränderung für dich und deinen Hund wünschst, ein harmonisches und freundschaftliches Zusammenleben oder einfach nur, dass dein Hund ein bestimmtes Verhalten nicht mehr so oft zeigt, dann könnte dies durch Bewertungen erschwert werden.


"Über die Bewertung engen wir uns ein und wir sorgen damit auch immer für eine Trennung. Trennung von unserem Hund. Trennung von unserer Umwelt. Und auch Trennung von uns selbst."


Sehr oft kapseln wir auch einen Teil unseres Selbst durch Bewertung von uns ab. Glaubenssätze wie „Das darf man nicht.“ „Das ist nicht normal.“ Oder auch: „Das ist nicht sicher.“ „Das ist falsch.“ begleiten uns meist und beeinflussen, wie wir Situationen in unserem Leben bewerten.

Mir ist erst vor ein paar Monaten aufgegangen, dass ich mich zu einem großen Teil von meiner Spiritualität und Naturverbundenheit abgetrennt und sie vor der Welt und vor mir versteckt habe. Als Kind wurde mir öfters mal gesagt: „Erzähl das lieber nicht, sonst landest du in der Gummizelle.“ Und das hat bei mir dazu geführt, diese Gedanken als falsch und gefährlich zu bewerten. Und schlussendlich praktisch nicht mehr zuzulassen.

Dadurch, dass ich angefangen habe, mehr und mehr Bewertungen zu hinterfragen und auch abzulegen und auch immer noch auf diesem Weg bin, entfaltet sich auch mehr und mehr meine Persönlichkeit und ich habe wieder Zugang zu diesem Teil meiner Selbst finden können. 


"Und dadurch, dass ich – und das ist nicht immer leicht gewesen – mehr und mehr Bewertungen auch meinen Hunden gegenüber abgelegt habe, entfalten auch sie sich immer mehr in ihrer Persönlichkeit. Und auch unsere Beziehung zueinander entfaltet sich immer mehr."


Ich bin ganz ehrlich: es ist nicht so, dass ich meine Hunde nie bewerte. Von unseren drei Hunden hat Womi die meisten „negativen“ Bewertungen abbekommen. „Der ist so hibbelig. Und dann rempelt er mir die anderen Hunde an. Und er wickelt mich oder andere die andere Hunde mit der Leine ein, wenn er wieder nervös ist …“

Es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, wie ich ihn unterstützen könnte, damit er entspannter und weniger hibbelig wird. Und Womi hat sich auch wunderbar entwickelt und ist so viel entspannter geworden – nicht zuletzt dadurch, dass ich meine Bewertungen abgelegt habe.
Dennoch ist es einfach so, dass auch ich immer mal wieder bewerte. Gerade an Tagen, an denen ich nicht so gut drauf bin.

Solche Bewertungen trennen uns von unseren Hunden, weil wir automatisch anfangen unsere Hunde ein Stück weit abzulehnen und abzuwerten.


"Deshalb ist es so wichtig, dass wir immer und immer wieder wahrnehmen, dass wir bewerten und uns ganz bewusst dazu entscheiden, diese Bewertung jetzt abzulegen."


Du kannst deine Bewertungen ablegen, indem du dir bewusst darüber wirst, dass du bewertest und die Situation erstmal als Ist-Zustand im Ganzen wahrnimmst. Und dann kannst du reflektieren, was genau zu deiner Bewertung geführt hat. Wo und wie ist diese Bewertung in dir entstanden?

Das ist dann übrigens Achtsamkeit. Achtsamkeit wird häufig noch mit Aufmerksamkeit verwechselt. Tatsächlich bedeutet Achtsamkeit aber Wertungsfreiheit. Je mehr Bewertungen du ablegst, desto achtsamer lebst du. Und je aufmerksamer du lebst, desto präsenter bist du im Hier und Jetzt.

Bewertungen bringen nicht nur viele negative Potenziale mit sich, sondern auch positive. Denn sie sind letzten Endes auch immer ein Hinweis dafür, wo du einfach mal genauer hinschauen darfst. Ich möchte dich hier auf zwei wirklich tolle positive Potenziale aufmerksam machen, die Bewertungen anderer mit sich bringen.

Das erste positive Potenzial ist, dass du durch die Bewertung anderer mehr und mehr zu dir selbst finden kannst. Weil auch die Bewertungen andere für dich eine Art Kompass beinhalten. Du kannst zum Einen hinterfragen, wieviel Wahrheit und wieviel Wertvolles steckt für dich in dieser Bewertung. Welche Wachstumsmöglichkeit bieten sich dir in dieser Bewertung?

Zum Anderen kannst du durch das Reflektieren auch immer wieder feststellen, dass bestimmte Dinge einfach nicht zu dir gehören und nichts mit dir zu tun haben. Auch dadurch findest du mehr und mehr zu dir selbst und lernst dich besser kennen. Wichtig dabei ist, dass du dir die Bewertung achtsam anschaust und sie von allen Seiten reflektierst.


"Das ist am Anfang oft anstrengend, weil man das Gefühl hat, man muss so kämpfen. Und es kommt der Punkt, da hat man das Gefühl nicht mehr, weil man einfach in sich Sicherheit gefunden hat."


Es kommt der Punkt, da berühren dich die Bewertungen anderer nicht mehr. Nicht, weil deine Schale härter und dicker geworden ist, sondern genau das Gegenteil. Weil du weicher und offener geworden bist. Und einfach weißt, was nicht zu dir gehört und dem Gegenüber trotz Bewertung mit offenem Herzen begegnen kannst.

Das zweite positive Potenzial ist, dass das, was andere am meisten an dir und deinem Hund kritisieren und euch dafür ablehnen, ist das, was euch besonders macht. Das ist es, was euch individuell macht, was euch zu dem Team macht, das ihr seid. Deine Schwächen sind deine Stärken und die Schwächen deines Hundes sind seine eigentlichen Stärken.

Es ist nicht falsch anders zu sein, individuell und ganz selbst zu sein. Deshalb schau dir Bewertungen auch einmal von diesem Blickwinkel aus an. Schau dir mal an, welche Bewertungen dir besonders häufig gesagt werden. Denn vielleicht ist es genau das, was euch ausmacht und was euch besonders macht.

Das heißt also, die positiven Potenziale von Bewertungen, stecken vor allem in Bewertungen, die dir und deinem Hund von anderen empfangt. Und die Bewertungen, die du aussendest, darfst du wahrnehmen, beobachten und immer wieder loslassen. Werde immer achtsamer. Werde dadurch immer verbundener mit dir, mit deinem Hund und mit der Welt, die dich umgibt.

"Werde immer freier. Um immer mehr zu dir selbst zu werden und deinem Hund zu erlauben, mehr und mehr zu ihm selbst zu werden. Und es damit automatisch auch der Welt um dich herum zu erlauben. Denn ich glaube, genau dafür sind wir hier."



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