Wie genau finden wir eigentlich unsere Ziele im Hundetraining? Und wie kannst du Trainingsziele mit deinem Hund erreichen und dabei deinem wahren Ich folgen? Welche Motivation steht hinter Zielen, warum erreichen wir sie nicht immer und lassen uns von Rückschlägen mit unseren Hunden so drastisch bremsen? Selbst wenn wir unsere Ziele mit unseren Hunden erreichen, bleibt oft das Gefühl einer schönen Hund-Mensch-Beziehung aus. Woran das liegt und wie du das ändern kannst, darüber spreche ich mit der Spitzensportlerin, Transformationscoach und Olympiasiegerin Tanja Frieden. Sie ist der Meinung: Ziele entstehen immer im Herzen.
In der Podcastfolge "Ziele entstehen immer im Herzen" mit Tanja Frieden sprechen wir gemeinsam über diese Themen:
- Wo liegt das häufigste Problem in der Zielfindung beim Hundetraining?
- Welche größte Hürde auf dich wartet, wenn du dein Ziel erreichen möchtest
- Wie du Trainingserfolg und Erfüllung möglich machst
- Was eine Artischocke mit diesem Thema zu tun hat 🙂
Sehr viele Menschen jagen Zielen aus dem Kopf nach. Diese Ziele basieren auf Konstrukten, in denen sie aufgewachsen sind.
Konstrukte wie: „Ich darf nicht auffallen“, „Ich muss mich anpassen“ oder „Ich muss es möglichst jedem recht machen“.
Diese Gedanken kommen besonders häufig auf, wenn unsere Hunde Verhalten zeigen, dass von uns oder unserem Umfeld negativ bewertet wird, wie z. B. der Hund pöbelt an der Leine oder der Hund bellt häufig. Diese Konstrukte sind wie die Leitplanken an einer Schnellstraße, die den Weg zum Ziel bestimmen und begrenzen. Dies führt dazu, dass zwar Ziele erreicht werden können, das Gefühl der Erfüllung aber ausbleibt. Weil man an SEINEM wirklichen Ziel – an seinem Seelenauftrag – vorbeigeschossen ist.
In jedem Herz lebt eine Sehnsucht nach dem eigenen Seelenauftrag. Diese Sehnsucht will gesehen und gelebt werden. Und ich bin mir sicher, dass auch unsere Hunde ihre eigene Sehnsucht und Lebensaufgabe haben und diese leben wollen. Wie schön wäre es, wenn du Trainingsziele mit deinem Hund erreichst, indem es nicht darum geht deinen Hund zu limitieren, sondern stattdessen gemeinsam mit ihm dem Herzensweg folgst. Denn: Ziele entstehen immer im Herzen.
Folgen wir unserem Seelenauftrag so dürfen wir größtenteils druckfrei mit einem Gefühl von Leichtigkeit unserem Weg folgen. Auch wenn es natürlich zur Erfüllung unseres Herzenswunsches auch Phasen von großer Anstrengung bedarf.
"In jedem Herz lebt eine Sehnsucht nach dem eigenen Seelenauftrag."
Tanja Frieden
Um dein Ziel zu finden, solltest du dich trauen, deinen Seelenweg zu entdecken, diesen bewusst durchzudenken, ihn auszusprechen und am Ende deinen Weg auch zu gehen.
Dein Hund kann dir da ein wunderbarer Partner und Unterstützer sein, um dein Ziel zu finden. Wenn du mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche deines Hundes hörst, kannst du lernen genauer hinzuschauen und auch mal Dinge außerhalb deines gewohnten Rahmens zuzulassen. Dies für unseren Hund zu tun, fällt uns oft leichter, als es für uns selbst zu tun. Und so können wir von, durch und mit unseren Hunde lernen, bekannte Pfade zu verlassen, über den Tellerrand zu schauen und Neues zu wagen und so auch einen Zugang zu uns selbst zu finden.
Ich finde es immer wieder so schön zu beobachten, wie Menschen es schaffen, über ihre Hunde den Weg zu sich selbst zu finden und dann bereit sind, Stück für Stück auf diesem Weg immer weiterzugehen. Hier sind unsere Hunde (und auch andere Tiere) oft für uns die „Türöffner“, um uns unserem Herzensziel zu widmen.
Traue dich alte Glaubenssätze, wie „Ich darf nicht auffallen" loszulassen. Du bist nicht falsch, dein Hund ist nicht falsch.
Ihr habt vielleicht Schwierigkeiten mit eurer Umwelt und ihr dürft euer Herzensziel finden und realisieren!
Ein weiteres Hindernis bei der Zielfindung ist oft die Angst vor der eigenen Größe. Die Angst davor, die Flügel auszubreiten und loszufliegen.
"Die Angst vor der Transformation ist meist viel größer, als der Schmerz dann tatsächlich ist."
Tanja Frieden
Angst ist im Prinzip ein Konstrukt aus der Vergangenheit oder aber eine Fantasievorstellung für die Zukunft. Vielleicht bist du als Kind sehr streng erzogen worden und hast den Leitsatz „Du musst dich anpassen“ oder „Es ist besser, nicht aufzufallen“ stark verinnerlicht. Oder du hast die Vorstellung: „Wenn ich meinen Hund machen lasse, wenn ich meinem Herzensziel folge, wenn ich Dinge „anders“ mache, als die anderen, dann finden mich andere Menschen seltsam, meiden mich und am Ende stehe ich alleine da.
Effektiv ist diese Angst im Hier und Jetzt, in diesem Moment, nicht relevant. Wenn du deine Angst entlarvt hast, als Konstrukt aus der Vergangenheit oder Vorstellung für die Zukunft, wirst du feststellen: diese Angst bin nicht ich.
Angst ist wie eine Warnsignal-Anlage, die dich vor erneutem Schmerz schützen möchte. Mache dir bewusst, dass die Angst dein Helfer ist, der dich davon abhält, wieder Schmerz zu erfahren. Die Vorstellung vom Schmerz – also dass, was dich vielleicht abhält, deine Angst zu transformieren – ist meist schlimmer, als der tatsächliche Schmerz, wenn du dich damit auseinander setzt. Es gibt viele Möglichkeiten, diese Ängste durch den Körper durch zu transformieren und du wirst die Welt danach in neuen Farben sehen.
Deine Ängste und Widerstände kannst du dir wie ein am Boden zersprungenes Glas vorstellen. Es gibt große und kleine Teile.
Beginne damit, den größten Schmerz „aufzuräumen“. Dann ist der Hauptschmerz weg, deine Lebensqualität steigt enorm und du kannst dich anschließend um die kleineren Splitter kümmern. Wenn du dich der Landkarte deiner Ängste und Konstrukte stellst und schaust, wie du leichter werden kannst, dann kommt nach und nach dein Ziel immer klarer zum Vorschein.
Stelle es dir vor, wie beim Verzehr einer Artischoke: Du arbeitest dich von außen vor. Stück für Stück – zum Besten der Artischoke, dem Herz in der Mitte. Je mehr du an deinen Ängsten und Zweifeln arbeitest, desto näher kommst du deinem Herzen und deinen Zielen. Denn: Ziele entstehen immer im Herzen.
Ohne die Arbeit an deinen Ängsten, denkst du vielleicht, dass du deinem Herzensziel folgst, du wirst dich aber nicht vollends erfüllt fühlen und stetig von deiner Sehnsucht angetrieben sein.
Werfen dich Rückschläge im Training mit deinem Hund völlig aus der Bahn? Fällt es dir schwer, eure gemeinsamen Fortschritte anzuerkennen oder hast du das Gefühl, trotz gutem und fundiertem Training trotzdem nicht voranzukommen? Wenn du dich, trotz Erfolge und Fortschritte, nicht wirklich erfüllt fühlst, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen und mehr und mehr deinen Herzensweg zu entdecken. Dein Hund kann dich ganz wunderbar dabei unterstützen, DEIN authentisches Leben zu erforschen und zu leben. Gerade, wenn es mal nicht so gut läuft, zeigt dir dein Hund womöglich auf, wo du noch in alten Konstrukten gefangen bist und dass du dir dein großes Herzensziel noch nicht voll zu leben erlaubst.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, je mehr ich meinen Seelenweg gehe, je mehr ich das mache, was ich wirklich will und auch teile, was ich fühle, je authentischer werde ich. Weil ich mich mehr und mehr meinem wirklichen Ich nähere. Und ich kann dir versprechen: desto leichter wird alles und desto erfüllter fühle ich mich.
Es kommt nicht auf Leistung an. Es kommt nicht darauf an, welches Trainingsziel du mit deinem Hund geschafft hast oder welche Erwartungen du erfüllt hast. Die Erfüllung und der wahre Erfolg kommen aus dir heraus – aus deinem Herzen.
"Jeder Weg im Gras, den wir nur einmal gehen, wächst wieder zu. Diesen Weg dürfen wir oft gehen, damit er offen und frei bleibt."
Tanja Frieden
Ziele entstehen immer im Herzen. Darum kannst du Erfolg mit dem Gefühl von Erfüllung erreichen, indem du dich fragst: WOZU will ich dieses Ziel erreichen?
Das „Wozu?“ ist wie ein emotional-energetischer Anker, der dich mit deinem Herzensziel verbindet und dich mit in die Zukunft zieht.
Lass dich auch bei deinem „Wozu?“ nicht von alten Konstrukten und Glaubenssätzen leiten. Dein „Wozu“ muss nicht einem höheren Ziel im Außen oder deiner Umwelt dienen. Es ist völlig in Ordnung, wenn dein „Wozu“ nur mit dir oder mit dir und deinem Hund zu tun hat.
Das Wozu kann der Schlüssel zu deinem Trainingserfolg sein und um deine wahren Lebens- und Trainingsziele mit Hund zu finden. Formuliere dein Trainingsziel möglichst präzise, um dir klar darüber zu werden, was du deinem Hund überhaupt beibringen möchtest. Und frage dich dann: Wozu möchte ich dieses Trainingsziel erreichen?
Nimm dir Zeit, dein „Wozu“ zu erforschen und sei mutig dein individuelles „Wozu“ zu formulieren. Löse dich von alten Glaubenssätzen, wie „Das macht man so“ und sei mutig, deinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Alles Wissenswerte zur ehemaligen Olympiasiegerin Tanja Frieden:
Ich durfte am eigenen Leib erfahren, was möglich wird in der Entwicklung mit unseren Hunden und unserer eigenen Entwicklung, wenn wir hinter unsere Kulissen schauen und beginnen etwas aufzuräumen. Ängste entdecken, anschauen und auflösen. So bin ich im Hundetraining Tag für Tag gewachsen. Tanja Frieden bietet genau das in ihren Coachings. Wenn du mehr über Tanja und ihre Angebote erfahren möchtest, dann schau doch mal auf Ihrer Website vorbei: Zu Tanjas Website
Wenn du an Tanjas kostenfreiem Workshop "Lass Ängste und Druck los" teilnehmen möchtest, dann kannst du hier mehr dazu erfahren: Zu Tanjas Workshop "Lass Ängste und Druck los"