Ich freue mich riesig, dich nach meiner Pause mit einer brandneuen Podcastfolge und den neusten News aus dem Clever Soul Dogs Universe begrüßen zu dürfen.
In meinem Leben als Mentorin für Menschen mit Hunden erlebe ich es immer wieder, dass Menschen das Verhalten ihres Hundes persönlich nehmen. Das ist so schade! Denn das Verhalten deines Hundes persönlich zu nehmen, bringt unnötige Schwierigkeiten mit sich. Sowohl für dich als auch für deinen Hund. Dabei hast du und dein Hund das beste Leben verdient, dass ihr euch vorstellen könnt.
Deshalb lade ich dich von Herzen ein, dir die Podcastfolge anzuhören, damit du unnötige Hürden zu einer freundschaftlichen und harmonischen Beziehung zu deinem Hund überwinden und umgehen kannst. Oder im besten Fall diese Hürden gar nicht erst aufkommen lässt.
Du erfährst in dieser Podcastfolge:
- Warum du das Verhalten deines Hundes nicht persönlich nehmen solltest
- Welche Schwierigkeiten sich für dich und deinen Hund daraus ergeben können, wenn du das Verhalten deines Hundes persönlich nimmst
- Wie du Situationen, in denen dein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, für eure Beziehung nutzen kannst
- Warum du immer eine Wahl hast, genau jetzt eine neue Realität für dich und deinen Hund zu kreieren.
Es gibt die unterschiedlichsten Situationen, in denen die Menschen das Verhalten ihrer Hunde persönlich nehmen.
Zum Beispiel, wenn der Hund sich vor etwas erschreckt oder ängstigt und von seinem Menschen wegläuft. Sei es, dass er nach Hause läuft, zu einem anderen Menschen, zurück zum Auto oder vielleicht auch nur einige Meter Distanz aufbaut. Bei vielen Menschen kommt dann schnell der Gedanke auf: „Was habe ich falsch gemacht, dass mir mein Hund nicht vertraut?“ „Warum kann ich ihm nicht genügend Sicherheit vermitteln, dass er zu mir kommt, wenn er Angst hat?“
Ganz schnell persönlich genommen werden auch Situationen, in denen der Hund sich vermeintlich unfreundlich gegenüber seinem Menschen zeigt. Wenn er zum Beispiel Ressourcenverteidigung zeigt und bellt, knurrt oder gar abschnappt. Hier fühlen sich die Menschen sehr schnell verraten und gekränkt.
"In dem Moment, in dem wir es persönlich nehmen, baut sich eine Distanz auf zwischen Hund und Mensch."
Merkt der Hund überhaupt, wenn wir etwas persönlich nehmen?
Ich denke ja, weil sich unser Verhalten ihm gegenüber ändert. Wir schauen unseren Hund anders an, unsere Stimmung verändert sich, wir werden distanzierter. Und das merken unsere Hunde, auch, wenn sie nicht den Rückschluss auf die vorherige Situation und ihr Verhalten ziehen können. Sie spüren die Distanz, die sich in dem Moment aufbaut, in dem wir etwas persönlich nehmen.
Und das ist so traurig und schade.
Denn dadurch, dass wir das Verhalten unseres Hundes persönlich nehmen, erzeugen wir uns unnötige Schwierigkeiten und Probleme.
"Wenn ich nicht sehen kann, was ist da gerade passiert, dann kann ich daran auch nichts ändern."
Was meist als erstes passiert ist, dass du in oder nach einer solchen Situation in Selbstzweifel verfällst. „Was habe ich nur falsch gemacht, dass mein Hund mir nicht vertrauen kann?“ Selbstzweifel versperren dir vollkommen die Sicht auf das, was da gerade tatsächlich passiert ist. Und dadurch natürlich auch die Sicht darauf, wie du das ändern könntest.
Es ist auch nicht dein Hund, der dich an dir selbst zweifeln lässt.
"Es ist immer die Frage, wie du damit umgehst. Und ob du es dir erlaubst, dich Stück für Stück von deinen Selbstzweifeln zu lösen."
Du kannst dich bewusst gegen deine Selbstzweifel und für neue Lösungen und Möglichkeiten entscheiden.
Der wichtigste erste Schritt ist, erstmal wahrzunehmen, was gerade ist. Erzählst du dir gerade eine Geschichte? Dann stoppe sie. Gehe mit deinem Hund nach Hause, tue euch etwas Gutes und beruhige dich erst einmal. Und dann, wenn du wieder ruhig bist, reflektiere die Situation. Werde zum Beobachter der Situation, ohne gleich eine Bewertung und Interpretation auf die Situation zu packen.
Du kannst dir freundliches und bedürfnisorientiertes Training zu Nutze machen, um neues Verhalten aufzubauen. Das Vertrauen kommt dann ganz automatisch mit der Zeit, durch die Art deines Umgangs mit deinem Hund. Und dadurch, dass du deinen Hund ermächtigst und ihm Lösungsstrategien beibringst.
"Dadurch merken sie, wir sind für sie da. Sie merken, wir verstehen sie. Sie merken, wir sehen sie und sie merken: „Krass, mein Mensch hat ja immer eine gute Idee.“ Dann kommt all dieses wunderschöne Verständnis und diese besondere Art von Beziehung ganz von selbst."
Und der erste Schritt dahin ist, erstmal zu beobachten und nicht gleich zu bewerten und einen Stempel auf deinen Hund und die Situationen zu drücken.
Wenn wir Verhalten unseres Hundes persönlich nehmen, dann stecken wir nicht nur oft in Selbstzweifeln fest, sondern befinden uns häufig auch im „Ego-Modus“. Wir stecken dann derart in unserem eigenen Film, dass wir gar nicht mehr realisieren, was im Außen gerade wirklich passiert. Und was dann oft passiert ist, dass wir Menschen ungerecht zu unseren Hunden werden. Nicht aus bösem Willen, sondern aus einer Verzweiflung und Hilflosigkeit heraus.
An bestimmten Punkten im Leben ist das Leben nicht leicht. Wir müssen es uns und unseren Hunden aber nicht unnötig schwerer machen, indem wir auch noch in den Ego-Modus umschalten. Auch hier hilft es uns enorm, erstmal ruhig zu werden und die Situation wertungsfrei zu betrachten:
Was ist passiert? Wann hat mein Hund hier ein Problem bekommen? Warum hat er ein Problem in dieser Situation? Wie ist das unerwünschte Verhalten und wie hat es meinem Hund genützt? Wie könnte ein Alternativverhalten aussehen, dass seine Bedürfnisse befriedigt und auch für mich in Ordnung ist? Und dann gehst du es an und trainierst das Alternativverhalten – ohne Ego-Modus und ohne Selbstzweifel.
Ich weiß, dass ist nicht immer so einfach, weil wir Menschen ja auch unsere eigenen Themen mitbringen und uns der Alltag „dazwischen“ kommt. Und auf der anderen Seite ist es doch ganz einfach, wenn wir uns bewusst dazu entscheiden, uns und unserem Hund das Leben nicht mehr unnötig schwer zu machen. Wenn wir uns bewusst dazu entscheiden, das Verhalten unseres Hundes nicht mehr persönlich zu nehmen. Wenn wir uns entscheiden, dass wir jetzt losgehen für eine noch schöneres Leben.
"Einfach machen. Das krasseste was wir machen können ist: einfach zu machen."
Und etwas, was dir noch helfen kann ist folgender Satz: „Nimm dich nicht so wichtig und nimm dich wichtig.“
In manchen Situationen nimmst du dich vermutlich viel zu wichtig. Zum Beispiel in Situationen, in denen du etwas persönlich nimmst. Das Verhalten deines Hundes hat viel mehr mit seinen Lernerfahrungen zu tun und mit den Strategien, die er im Laufe seines Lebens zur Problembewältigung entwickelt hat, zu tun als mit dir. Das hat meistens wenig mit dir zu tun. Nimm dich da nicht so wichtig.
In anderen Situationen solltest du dich sehr wohl viel wichtiger nehmen als du das bisher vermutlich tust: und zwar in den Momenten und Situationen, in denen deine und die Grenzen deines Hundes überschritten werden. In welchen Situationen fühlt ihr euch unwohl oder überfordert? Nimm dich hier bitte wichtig und entscheide dich für eine andere Realität, in der du und dein Hund sich wohlfühlen können.
Was wäre das für ein Leben, wenn du Dinge nicht mehr persönlich nimmst, die gar nichts mit dir zu tun haben? Und dafür dich in Situationen wichtig nimmst, in denen du dich sonst immer an hinterste Stelle gestellt hast, weil alle anderen wichtiger waren als du und dein Hund?