PODCAST #123: Wie du Selbstzweifel auflösen kannst

Im Austausch mit anderen Hundemenschen oder mit Menschen, die ich in meinen Kursen betreue und begleite, taucht ein Thema immer wieder auf: Selbstzweifel. Bin ich zu nett zu meinem Hund? Bin ich zu schnell, zu langsam? Ist mein Timing im Hundetraining zu schlecht? Hab ich Recht? Hat der andere Recht? Du kennst es vielleicht von dir. Immer mal wieder kommen Selbstzweifel in uns auf. Selbstzweifel können uns in unserem Wachstum enorm bremsen. Sie können uns aber auch dienen und uns auf unserem Weg stärken. Wie in allem, so verbergen sich auch in Selbstzweifeln negative und positive Potenziale. Darum geht es in dieser Folge um das Thema: Wie du Selbstzweifel im Hundetraining auflösen kannst.

In dieser Podcastfolge erfährst du:

  • Was Selbstzweifel bedeuten
  • Warum Selbstzweifel uns oft ausbremsen
  • Was du tun kannst, wenn Selbstzweifel bei dir aufkommen
  • Welche positiven Potenziale sich in Selbstzweifeln verbergen
  • Wie du Selbstzweifel für dich nutzen kannst
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Zweifeln an sich ist weder gut noch schlecht. Zweifeln bedeutet, positive und negative Potenziale herauszufinden und zu reflektieren. Wenn wir unsere individuellen Filter ablegen, dann erlauben uns Zweifel eine größere Übersicht über die Dinge, die uns bewegen. Wir können verschiedene Optionen durchdenken und das Ganze quasi aus der Vogelperspektive betrachten. Schaffen wir es, so mit unseren Zweifeln umzugehen, so können wir nur daran wachsen.

Selbstzweifel können uns aber auch enorm bremsen oder sogar zurückwerfen, wenn wir den gleichen negativen Gedanken wieder und wieder durchdenken, ohne unsere individuellen Filter abzunehmen und es auch nicht mit etwas Abstand aus der Vogelperspektive betrachten. Selbstzweifel im Hundetraining auflösen – was kannst du also tun?

Mein Tipp, wenn du merkst, dass du in einem negativen Gedankenkarussell feststeckst, ist:
Unterbreche die Endlosschleife deiner negativen Gedanken – erschaffe dir dazu eine Routine. Ich schnippe z. B. drei mal mit den Fingern und sage mir dazu: Löschen, löschen, löschen. Dann atme durch, ersetzen den destruktiven Gedanken durch einen positiven Gedanken und parke deinen Zweifel erstmal am Rande, um ihn später in Ruhe wieder aufzugreifen und aus der Vogelperspektive aus verschiedenen Blickwinkel zu betrachten.


"Jeder Mensch hat eine andere Wahrheit und das ist gut so."


Was ich noch ganz wichtig finde, wenn es um Selbstzweifel geht, ist das 1. Klesha Avidya aus der Yoga Philosophie. Avidya bedeutet das Nichtwissen.
Ich selbst kenne meine Werte. Dass diese Werte in meinem System integriert sind, ist für mich eine absolute Wahrheit.

Für mich ist z. B. glasklar, wie sinnvolles, effizientes und faires Training mit Hund aussieht. Außerdem ist für mich glasklar, dass es keinen anderen Weg geben kann als Seite an Seite mit seinem Hund zu leben, in einer ehrlichen Freundschaft und Verbundenheit. Und für mich ist glasklar, dass wir Menschen auch an uns arbeiten müssen, um unsere Traumleben mit unseren Hunden zu verwirklichen. Das ist meine Wahrheit.

Meine Wahrheit teile ich von Herzen gerne mit allen, die sich dafür interessieren, aber ich dränge sie Menschen mit anderen Wahrheiten nicht auf. Denn jeder hat seine eigene Wahrheit, die sich aufgrund von vielen Faktoren, wie Erfahrungen, Umfeld, Genetik, Lebensumstände und vieles mehr, stetig erweitert, festigt oder auch verändert.

Wenn also jemand zu dir sagt: „Das geht so nicht.“ Oder „Das oder jenes ist falsch.“ Dann ist das seine Wahrheit – nicht deine! Und es ist ok und gut, dass wir nicht alle in derselben Wahrheit leben, denn dann würde unglaublich viel Vielfalt in dieser Welt fehlen und das Leben wäre wahrscheinlich echt langweilig und eintönig.


"Es ist weder möglich noch nötig, dass wir alle in derselben Wahrheit leben."


Kommen immer wieder die gleichen Selbstzweifel bei dir auf? Das ist kein Weltuntergang und du bist auch nicht kaputt oder komisch. Das sind einfach nur Themen aus deinem inneren Glaubenssystem, die hochkommen. Themen, die du bewusst und vor allem auch unbewusst in dein System abgespeichert hast und die du mit Freude anschauen und auflösen darfst und kannst. Eigene Selbstzweifel überwinden – das kann auch sehr spannend sein.

Diese immer wiederkehrenden Themen bieten dir enorme Wachstumschancen. Sei dankbar dafür und nimm sie an. Du wirst lernen, Spaß daran zu finden, dir deine Themen anzuschauen, sie aufzulösen und daran zu wachsen.
Du musst deine Themen auch nicht sofort lösen. Es ist völlig in Ordnung, sie erstmal zu parken und sie dir anzuschauen, wenn du bereit dafür bist. Warte aber nicht darauf, bis du keine Angst mehr davor hast. Denn gerade da, wo du Angst verspürst, liegen die größten Möglichkeiten auf Wachstum und Entwicklung verborgen.
 
Je öfter du dir deine Themen anschaust, umso leichter wird es dir fallen, diese aufzulösen. Du wirst immer mehr Freude darin finden, sie für dich zu nutzen. Deshalb: schau nicht weg! Schau hin, mach dir deine Selbstzweifel und deine Triggerpunkte zu nutze. Sie sind deine Wegweiser und Helfer auf deinem Weg in ein wundervolles Leben.


"Jedes dieser Themen, die bei dir hochkommen, ist eine enorme Wachstumschance für dich und für deinen Hund. Bessere Wachstumschancen kannst du gar nicht bekommen als mit eigenen Themen konfrontiert zu werden und sie dir dann ehrlich anzuschauen. Und dann aufzulösen."


Wenn du dich mit einem deiner Themen beschäftigst und du reflektierst, dann frage dich auch immer mal wieder: „Hat das Thema wirklich etwas mit mir zu tun? Oder ist es ein Thema eines Anderen?“
Wenn andere Menschen ihre Themen auf dich projektieren – und das kommt immer mal vor – dann hat das überhaupt nichts mit dir zu tun. Lerne, dich davon abzugrenzen und Projektionen von dir abprallen zu lassen.

Ich stelle mir gerne eine wunderschöne, schillernde Seifenblase um mich herum vor, die nur das zu mir durchlässt, was mir dienlich ist und was zu mir gehört. Was nicht zu mir gehört, prallt an der Außenhülle, wie an einem Schutzschild, ab.


"Nicht alles, was bei mir ankommt, hat auch mit mir zu tun."


Es gibt auch Dinge, die du einfach weiterziehen lassen kannst. Gerade, wenn es von außen, von anderen Menschen an dich herangetragen wird.
Frage dich einfach: „Hilft es mir zu wachsen?“ Wenn ja, dann schau es dir an. Wenn es dich nur schrumpfen lassen würde, dann lass es ziehen. Du musst nicht alles durchdenken und reflektieren.

Die Themen, die dir eine Wachstumschance bieten, solltest du parken und zu gegebener Zeit anschauen. Die Themen, bei denen du dir nicht sicher bist, kannst du parken und später nochmal überdenken. Und die Dinge, die nicht von dir sind und die dich nicht beim Wachsen unterstützen, dürfen einfach weiterziehen.

Themen, die immer wieder auftauchen und mit denen du auf unterschiedlichste Weise immer wieder konfrontiert wirst, solltest du dir auf jeden Fall anschauen. Lass nicht zu, dass sie zu deiner Wahrheit werden und dein Leben bestimmen. Sondern nimm sie an, tauche in diese Themen ein, schau sie dir an und komme gestärkt daraus wieder hervor.

Einen letzten Satz möchte ich dir noch mit auf deinen Weg geben:


"Es wird immer Menschen geben, die nicht gut finden, was du machst. IMMER. Befreie dich davon, dass alle Menschen es gut finden sollen."


Mal abgesehen davon, dass es schlicht nicht möglich ist, es jedem recht zu machen. So ist es auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass du und dein Hund glücklich und zufrieden seid, dass ihr euch in eurem Leben wohl fühlt. Selbstzweifel im Hundetraining auflösen – es ist spannend und ihr werdet gemeinsam daran wachsen.


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