PODCAST #116: WAS DU VOR DEM JÄHRLICHEN CHECK UP WISSEN SOLLTEST – INTERVIEW MIT ANNE SASSON

Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Wir alle sorgen uns um die Gesundheit unseres Hundes und wünschen uns, dass er am liebsten für immer gesund und munter bleibt. Um einen Status Quo über die Gesundheit unseres Hundes zu erlangen und eventuelle Erkrankungen möglichst früh zu erkennen, bieten viele Labore sogenannte Check up-Profile an. Was du vor dem jährlichen Check up wissen solltest:

Wie sinnvoll ist ein Check up beim Hund? Was tun, wenn Laborbefunde für dich ein "Buch mit 7 Siegeln" sind? Welche Rolle spielen Laborwerte in der Therapie? Und was gibt es alles Wichtiges zum Thema Checkup zu wissen?

Für diese Podcastfolge habe ich Anne Sasson eingeladen, die sich mit Laborwerten bestens auskennt und es liebt, ihr Wissen dazu weiterzugeben.

Im Interview mit Anne erfährst du: 

  • Was ist ein Check up und wozu ist er von Nutzen?
  • Wie oft sollte ein Check up gemacht werden?
  • Was sind die häufigsten Fehler beim Checkup bzw. im Umgang mit den Ergebnissen?
  • Warum solltest du dich als Hundemensch mit Laborwerten auseinandersetzen?
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Was du vor dem jährlichen Check up wissen solltest – ist: Wenn von einer Check Up Untersuchung die Rede ist, dann ist meist eine Blutanalyse oder ein sogenanntes Blutbild gemeint. Es handelt sich also um Labordiagnostik.
Je nachdem, welches Labor die Analyse durchführt bzw. mit welchem Labor deine Tierärztin oder dein Tierarzt zusammenarbeiten, werden unterschiedliche Werte überprüft.
 
Meist erhält man Informationen über das rote Blutbild – also über die roten Blutkörperchen. Und über das weiße Blutbild – die weißen Blutkörperchen. Und über die Blutchemie – auch oft als Organwerte bezeichnet.  Die Organwerte liefern Hinweise dazu, ob wichtige Organe wie Bauchspeicheldrüse, Leber und Niere noch gut funktionieren. Außerdem werden oft einige wichtige Mineralstoffe überprüft und evtl. auch einige Werte der Schilddrüse.


"Wir wollen nicht Veterinärmediziner werden, sondern wir wollen, dass es unseren Hunden gut geht und unseren Teil dazu beitragen."

Anne Sasson


Bei gesunden Hunden dient ein Check up in erster Linie der Kontrolle, ob gesundheitlich alles in Ordnung ist bzw. der Früherkennung von Erkrankungen.
Ein wertvoller Nebeneffekt des Check up bei gesunden Hunden ist, dass individuelle Erfahrungswerte für den jeweiligen Hund gesammelt werden. Also ein Überblick über die unterschiedlichen Werte, wie sie in gesundem Zustand bei diesem Hund sind. Anhand dieser Erfahrungswerte fallen Abweichung oft sehr früh auf. So können Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden.
 
Was du vor dem jährlichen Check Up wissen solltest, betrifft darüber hinaus auch die Organe des Hundes. Viele Organe können sehr gut ihre eingeschränkte Funktion kompensieren, sodass beim Hund keine Symptomatik sichtbar ist. Deshalb werden viele Erkrankungen als sogenannte „Zufalls-Befunde“ festgestellt. Oder können aufgrund von regelmäßigen Routine-Check ups rechtzeitig erkannt und behandelt werden.


"Viele Organe sind von der Natur so schlau gebaut und können extrem lange kompensieren. Funktionieren also noch sehr lange."

Anne Sasson


Beim erkrankten Hund kann ein Check up zur Therapiekontrolle bzw. Verlaufskontrolle der Erkrankung sinnvoll sein. Eine Chek up Untersuchung beim Hund kann wichtige Hinweise dazu liefern, wie die Lebensqualität des erkrankten Hundes bewahrt bzw. verbessert werden kann.

Bei der Frage: „Wie oft sollte ein Check up beim Hund durchgeführt werden?“ spielt die Einstellung des Menschen eine sehr wichtige Rolle. Manchen Menschen ist es wichtig, jährlich oder halbjährlich einen Status über die Gesundheit ihres Hundes zu haben. Andere wiederum bevorzugen weitere Abstände.

Natürlich spielt es auch eine Rolle, wieviel Stress die Check up-Untersuchung für deinen Hund bedeutet. Ist dein Hund sehr gestresst bei der Blutabnahme und augenscheinlich gesund und munter, so wirst du dir vermutlich genau überlegen, ob du ihn diesem Stress aussetzt.

Da es im Alter erfahrungsgemäß aber häufiger vorkommen kann, dass Untersuchungen bei der Tierärztin bzw. beim Tierarzt notwendig sind, ist es sehr empfehlenswert, den Besuch in der Praxis in jüngeren Jahren mit dem Hund zu üben. Denke immer daran: Übe für den Notfall und nicht im Notfall.
Wenn du Besuche in der Tierarztpraxis frühzeitig übst, dann ersparst du dir und vor allem deinem Hund unnötigen Stress in dem Fall, in dem eine Untersuchung unumgänglich ist. Darum ist dieser Tipp auf jeden Fall etwas, was du vor dem jährlichen Check Up wissen solltest.


"Fragen, fragen, fragen, bis die Erklärung so ist, dass man sie verstanden hat."

Anne Sasson


Wenn du die Ergebnisse des Check up in Händen hältst und auf die vielen Zahlen, Balken, Punkte oder Kurven schaust, dann ist das erste Gefühl oft: totale Überforderung. Wenn dann deine Tierärztin bzw. dein Tierarzt mit einem kurzen Blick auf die Ergebnisse nur meint: „Soweit alles in Ordnung“. Du aber nur Bahnhof verstehst und verunsichert bist, weil es vielleicht einige Werte gibt, die außerhalb des Referenzbereiches liegen, dann: FRAGE NACH.

Was du vor dem jährlichen Check Up wissen solltest: Verfalle beim Anblick der Ergebnisse und einer möglichen Erkrankung nicht direkt in Panik. Und ja, das ist nicht so einfach, aber aus Angst und Panik heraus trifft man oft schlechte Entscheidungen. Deshalb: Atme tief durch. Lass dir die Ergebnisse und die Möglichkeiten der Behandlung ausreichend erklären. Und triff dann deine Entscheidung im Sinne deines Hundes.

Und ganz wichtig dabei: Verliere nicht deinen Hund aus den Augen. Versteife dich nicht auf die Laborwerte bzw. messe ihnen nicht eine größere Bedeutung bei, als ihnen zusteht. Eine Behandlung sollte niemals das Ziel verfolgen, die Laborwerte zu verbessern. Sondern vielmehr, die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern und möglichst lange zu erhalten. Um ihm trotz Krankheit ein schönes Leben zu ermöglichen.


"Laborwerte sind ein super hilfreiches Instrument, um gute Entscheidungen im Sinne des Hundes zu treffen."

Anne Sasson


Deshalb solltest du dich als Hundemensch auch zumindest in Grundzügen mit Laborwerten beschäftigen. Das heißt jetzt nicht, dass du gleich Veterinärmedizin studieren musst. Ein gutes Grundwissen zu gesundheitlichen Themen hilft dir aber ungemein, um zusammen mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt Entscheidungen im Sinne deines Hundes treffen zu können.

Was du vor dem jährlichen Check Up wissen solltest ist, dass dir ein gutes Grundwissen hilft, im Falle eines Falles gute Fragen stellen zu können. Es ermöglicht dir, selbst Verantwortung zu übernehmen, handlungsfähig zu sein und sich weniger ausgeliefert zu fühlen. Wissen nimmt dir Angst. Wenn du dich mit Laborwerten und gesundheitlichen Themen auseinandersetzt, dann machst du dich mit diesen vertraut. Dadurch verlieren sie einen Großteil ihres Schreckens.
 
Sich Wissen zu Laborwerten anzueignen ist ein Üben für den Notfall. Genauso wie das Üben mit dem Hund, dass eine Tierarztpraxis nicht automatisch Stress bedeuten muss. Auf dieses Wissen kannst du dann im Notfall zurückgreifen und gute Entscheidungen treffen.


"Für ein verantwortungsvolles Leben mit deinem Hund ist es wichtig, immer mehr Wissen zu haben."

Anne Sasson


Alles Wissenswerte zu Anne Sasson:

Wenn du mehr zu Anne Sasson und zu ihrem Kurs "Endlich Durchblick bei Laborwerten" erfahren möchtest, dann findest du hier ihre Links. 

Ich kann Anne wärmstens empfehlen und schätze ihre Art der Wissensvermittlung sehr. Bei ihr bekommst du unglaublich viel Wissen rund um die Gesundheit von Hunden aus einer Hand. Und auf verständliche und charmante Weise erklärt. 

Hier findest du Anne's Homepage.


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