PODCAST #26: WIE DU LERNST, MEHR ZU EMPFANGEN UND WENIGER ZU NEHMEN

Vor wenigen Tagen habe ich ein sehr berührendes Zitat gehört, mitten in einer Yogaklasse. Seit dem lässt es mich kaum noch los. Weil ich es als so wahnsinnig kraftvoll empfinde, möchte ich in der heutigen Podcastfolge meine Gedanken zu diesem Zitat mit dir teilen.

"Offer without giving, receive without taking."

Gehört habe ich es von Sinah Diepold, die uns an dem Tag mehrere Zitate ihres australischen Yogalehrers mit an die Hand gab. In dieser Podcastfolge erfährst du:

  • Weshalb unsere Erwartungen uns daran hindern im Hier und Jetzt zu sein
  • Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, weniger Erwartungen zu stellen
  • Wie du dein Training verbesserst und dein Zusammenleben mit deinem Hund harmonisierst
  • Wie du es schaffen kannst, dieses Zitat in deinen Alltag zu integrieren
  • Warum uns unsere Hunde einen Schritt voraus sind
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"Versuch zu geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten."


„Offer without giving, receive without taking.“

Anbieten ohne zu geben und empfangen, ohne wegzunehmen.

Anbieten ohne zu geben. Das ist superschwierig. Du verknüpfst das Geben meist mit einer Erwartung oder Gegenleistung. Wenn du etwas gibst, erwartest du ganz unterbewusst einen Dank, in welcher Form auch immer.  Der Mensch kann sehr schlecht anbieten, ohne zu geben. Es ist wahrscheinlich auch für dich sehr schwierig, könnte aber durchaus ein Ziel für dich sein. Du sollest kein schlechtes Gefühl haben, egal was der andere mit deinem Angebot macht. Ob er es annimmt, sich bedankt oder eben nicht. Versuch zu empfangen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.


"Dein Hund ist absolut ehrlich und authentisch."


Ich möchte es dir mir einem Beispiel erklären. Du investierst viel Zeit im Training oder gehst mit ihm seine Lieblingsgassistrecke. Hast dir vielleicht extra frei für ihn genommen oder ihm ein paar selbst gebackene Hundekekse gemacht. Es fühlt sich nicht gut für dich an, wenn du zwei Stunden in der Küche gestanden hast und sie schmecken ihm einfach nicht. Es ist enttäuschend und frustrierend für dich. Du hast es gerne gemacht und warst voller Vorfreude auf seine Reaktion. Du könntest es einfach wertungsfrei annehmen und weißt, dass ihm die Kekse nicht schmecken. Unterbewusst bist du trotzdem enttäuscht, dass er deine Mühe nicht wertschätzt. Du kannst es deinem Hund nicht anlasten, wenn er dein Angebot nicht annehmen kann oder er dir nicht das zurückgibt, was du dir erhofft hast.

“Offer without giving.“  Dein Hund ist absolut ehrlich und authentisch. Mit deinem Hund kannst du „Anbieten, ohne zu nehmen“ toll üben. Es verbessert das Training mit deinem Hund und harmonisiert eure Beziehung extrem.


"Du solltest es schaffen, dich von der Vergangenheit und der Zukunft zu lösen."


„…receive without taking. - Empfangen ohne zu nehmen. Heißt, dass du dem anderen nichts wegnimmst, wenn du etwas empfängst oder sogar noch mehr verlangst. Auch das ist wieder an deine Erwartungen gekoppelt und genau das hindert dich zu sehen, was gerade wirklich passiert. Dein Hund lebt schon im Hier und Jetzt. Er denkt situationsabhängig. Er denkt nicht an Gestern oder Morgen. Dein Hund ist so viel präsenter im Hier und Jetzt. Dein Hund kann wunderbar den Moment aufnehmen, verarbeiten und genießen. Genau das können wir Menschen nicht so gut. Es fällt uns schwer, weil wir meist in der Vergangenheit unterwegs sind. Das hemmt dich im Hier und Jetzt zu sein. Du siehst den Augenblick durch viele Filter und nimmst den Moment deshalb verschwommen war. Du erkennst nicht, was jetzt in diesem Moment passiert. Und was für Wunder oder tolle Dinge genau in diesem Moment passieren. Du kannst es nicht sehen.

Du solltest es schaffen, dich von der Vergangenheit und der Zukunft zu lösen. Du hast mit deinem Hund vielleicht auch Ziele in der Zukunft. Das heißt aber nicht, dass er diese nun in diesem Moment zeigen muss oder kann. Sondern du bist in diesem Moment präsent. Und nimmst an, ohne wegzunehmen. Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst, und er schenkt dir von sich aus seine Aufmerksamkeit, dann nimmst du es an und bedankst dich bei deinem Hund, dass er so ein tolles Verhalten zeigt. Du nimmst ihm damit nichts weg. Du verlangst nicht noch zusätzliches Verhalten. Sondern nimmst einfach das an, was er dir in dieser Situation gibt.


"Sei dankbar für das was ist und das, was da kommt."


Bei der Mensch Mensch Beziehung ist es noch viel schwieriger. Du sollest dich freuen, dass ein anderer sich Gedanken um dich gemacht hat. Und erwarte nicht mehr. Du bekommst Blumen geschenkt. Nimm den Moment an und denke nicht darüber nach, dass du lieber eine andere Farbe oder Sorte an Blumen gehabt hättest. Und das ist das, was zählt. Annehmen, ohne zusätzliche Erwartungen drauf zu packen. Einfach dankbar sein für das was ist und das, was kommen wird.

„Empfangen, ohne zu nehmen.“ Das ist der Schlüssel zu wahrer Zufriedenheit. Es ist der Schlüssel zu weniger Frust und Enttäuschungen und zu mehr Glück und Lebensfreude. Vor allem aber zu einem besseren Training mit deinem Hund. So stärkst du euer Zusammenleben und sorgst für eine harmonische Bindung. Dein Hund ist dir schon einen Schritt voraus. Er ist bereits im Hier und Jetzt. Überlege nicht, was gestern war oder was du in drei Wochen mit deinem Hund schaffen möchtest.

Was kannst du ihm anbieten, was bietet er dir an. Dann sei dankbar für das, was ist und das, was da kommt.


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