Diese Frage habe ich bei einem Onlinecoaching mit Tobias Beck gehört. Und seitdem scheint sie mich zu verfolgen. Denn auch auf anderen Wegen hat sie mich erreicht und so konnte ich mich noch weiter mit ihr auseinander setzen. Und wichtige Erkenntnisse für mich und auch für dich daraus ziehen. Denn ja, es ist ein ganz bedeutender Unterschied, ob ich etwas kenne, oder kann. Nicht nur im Training mit deinem Hund.
In dieser Podcastfolge erfährst du:
- 3 Beispiele aus dem Hundetraining, was es bedeutet etwas zu kennen oder zu können
- Wie du ins Umsetzen kommst
- Wie dir dein Umfeld dabei helfen kann
- Wann du etwas wirklich kannst
Mit fällt immer wieder auf, dass wir alle schon sehr viel kennen, es aber nicht unbedingt können. Das mag verschiedenen Ursachen haben. Fakt jedoch ist, das Kennen allein nutzt uns nichts. Oft meinen wir nur, etwas zu kennen und haben es dabei gar nicht richtig verstanden. Im besten Falle motiviert es uns, in die Umsetzung zu kommen und so vom Kennen ins Können zu wechseln. Im ungünstigeren Fall halten wir etwas für unsinnig oder unnütze, dabei haben wir es (noch) gar nicht richtig verstanden.
"Das Problem ist, wenn wir etwas kennen, bringt uns das erstmal gar nix. Außer dass wir wissen, dass da noch mehr auf uns wartet."
Zum Beispiel die Übung „Click für Blick“. Diese Übung ist so genial, um Emotionen zu verändern, die Kooperation zu stärken und die Impulskontrolle deines Hundes zu fördern. Click für Blick kennen sehr viele Hundemenschen. Können ist allerdings eine andere Sache.
Eines der häufigsten Missverständnisse bei Click für Blick ist zum Beispiel, dass dein Hund dich anschauen soll. Dabei wird gemarkert (Click), wenn er den auslösenden Reiz wahrnimmt. Und das ist dann auch nicht das Ende dieser Übung, denn sie besteht aus mehreren Stufen, die Schritt für Schritt durch-trainiert werden wollen. Viele bleiben aber in Stufe 1 hängen und sagen dann: „Click für Blick hat für meinen Hund und mich nicht funktioniert.“Der Unterschied zwischen „kennen“ und „können“ von Click für Blick liegt darin, dass man die Übung mit all ihren Stufen verstanden hat und die einzelnen Schritte mit seinem Hund dann auch geht, um sein Ziel zu erreichen.
Ein weiteres Beispiel ist die konditionierte Entspannung. Konditionierte Entspannung ist Entspannung auf Signal und damit kannst du deinen Hund in so vielen schwierigen Situationen unterstützen. Sei dies das entspanntes Alleinbleiben ohne Trennungsstress, der Besuch beim Tierarzt, die Geburtstagsfeier bei uns zuhause entspannter zu erleben oder während der Autofahrt entspannt zu bleiben. Konditionierte Entspannung ist ein geniales Trainings-Tool und doch höre ich immer wieder: „Das habe ich schon versucht, das funktioniert nicht.“
Ist die konditionierte Entspannung richtig aufgebaut, dann ist es nicht möglich, dass sie nicht funktioniert. Wenn ich dann nachfrage, warum es bei dem betreffenden Hund Mensch Team nicht klappt, dann stellt sich eigentlich immer heraus, dass die konditionierte Entspannung nicht richtig aufgebaut wurde. Um diese tolle Übung für deinen Hund und dich zu nutzen, musst du erst verstehen, was du da übst, was im Kopf deines Hundes passiert und wie du das Training passend für deinen ihn in kleinen Schritten aufbaust. Und wenn du mit deinem Hund dann alle Trainingsschritte durchlaufen hast, dann kennst du die konditionierte Entspannung nicht nur, dann kannst du sie auch.
Ein drittes Beispiel, um dir „Kennst du es oder kannst du es?“ zu verdeutlichen ist das Markersignal. Das Markersignal ist ein Versprechen auf eine Belohnung. Es ist weder die Belohnung selbst, noch sollte die Belohnung nach dem Markern ausbleiben. Sogenannte Leer-Clicks - also keine Belohnung nach dem Markersignal - (zer-)stören die Erwartungshaltung deines Hundes und lösen richtig viel Frust aus. Und das ist keine gute Trainingsgrundlage, denn dann wird das Markergeräusch quasi wieder von der Belohnung entkoppelt und verliert seine Bedeutung.
Ein zweites Missverständnis ist häufig, dass der Hund die Belohnung nicht bekommt, weil er seinen Menschen nach dem Markersignal nicht angeschaut hat. Das muss er ja auch gar nicht!"Du hast ihm eine Belohnung versprochen, also gib sie ihm! Der muss sie sich nicht abholen."
Auch hier ist der Knackpunkt, ob du das Markersignal kennst und schonmal davon gehört hast oder ob du es schon kannst. Hast du verstanden, was das Markersignal macht, wozu es da ist, wie es funktioniert und wie du es einsetzen kannst?
Egal ob es um es ob Dinge rund ums Hundetraining geht oder auch um deine persönliche Weiterentwicklung, es zu kennen, bedeutet noch lange nicht, es auch zu können. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das gemacht und umgesetzt wird, was bequem ist und nach außen hin einen guten Eindruck macht. Und anderes wird weggelassen, weil es zu anstrengend oder unbequem erscheint."Ich kann keine Stufe überspringen. Weder in der persönlichen Entwicklung kann ich eine Stufe überspringen, noch kann ich eine Stufe im Training mit meinem Hund überspringen. Ich muss kleinschrittig arbeiten. Bei meinem Hund und auch bei mir."
Um etwas wirklich zu können, ist es wichtig, dass du ins Umsetzen kommst. Dazu kannst du Routinen etablieren und dir Motivatoren zu suchen. Dein Umfeld kann dabei eine gute Unterstützung sein. Vielleicht hast du den Spruch schonmal gehört: Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen mit denen du dich am meisten umgibst. Das heißt, du schaust einmal, ob die 5 Menschen, mit denen du dich am häufigsten umgibst, förderlich für dich und deine Ziele sind.
Und sollte es jemand nicht sein, dann heißt das nicht, dass du jeglichen Kontakt zu diesem Menschen aufgeben musst. Es geht vielmehr darum, dass du andere Menschen vermehrt in dein Leben integrierst. Das können auch Menschen sein, mit denen du dich z. B. über das Hören eines Podcasts umgeben kannst.
"Nur, wenn du es machst, dann kannst du es. Und kennst es nicht nur."
Mein Business Coach z. B. sagt gerne: Some call it manifestion. I call it work. Also: Manche nennen es Manifestation. Ich nenne es Arbeit. Um etwas wirklich zu können, musst du auch den Weg Stufe für Stufe gehen.
Was mir dabei immer sehr hilft ist, mir Unterstützung bei der Umsetzung zu holen. Ich liebe es, von Experten zu lernen. Egal in welchem Bereich. Sei das im Yoga, im Hundetraining oder auch in der persönlichen Entwicklung und der Entwicklung meines Unternehmens und dem Verwirklichen meiner Vision. Und damit umgebe ich mich auch automatisch mit Menschen, die mich fördern, motivieren und inspirieren.
Für mich ist es unerlässlich vom Kennen ins Können zu kommen. Denn ansonsten wirst du die Stufe, auf der du dich gerade befindest, nicht verlassen können bzw. dich auf deinem Weg nicht weiterentwickeln können.