3 TIPPS DIE DEINEM HUND BEI ANGST HELFEN KÖNNEN

Ratschläge zum Umgang mit einem Hund der Angst hat gibt es viele. Einige sind gut, andere weniger gut. Ich habe früher alles ausprobiert was mir geraten wurde. Mein Leben mit Chouky war alles andere als einfach. Er war früher fast den ganzen Tag durchzogen von Angst. Geräusche, Lichtreflexe, Menschen, Autos, Objekte, Untergründe,... Alles löste Angst in ihm aus. Viele der gut gemeinten Ratschläge verschlimmerten unsere Situation zunehmend.  Anstatt ihm die Angst zu nehmen wurde sie immer schlimmer.

Mit diesen drei Tipps jedoch sind wir ein ganzes Stück voran gekommen und ich konnte ihm endlich helfen seine Angst abzubauen.

1. Entspanne deinen Alltag

Du solltest die schwierigen Situationen nicht stets und ständig meiden. Jedoch wird es auch nichts bringen den Hund täglich mehrfach in für ihn unlösbare Situationen zu bringen. Folgen zu viele ängstigende Situationen nacheinander und das Tag für Tag wird sich die Angst des Hundes weiter potenzieren. Abgesehen davon leidet seine Lebensqualität enorm darunter.

Du kannst deinem Hund daher besser helfen, indem du ihn ganz dosiert in die Situationen führst. Und das alles in seinem Tempo, verknüpft mit tollen Belohnungen, die seine Stimmung etwas erhellen können. Die Tage dazwischen hat dein Hund Pause vor den Angstauslösern. Ihr könnt euch überall da bewegen, wo dein Hund sich gut fühlt. Wir sind damals jeden Tag mit dem Auto raus ins Grüne gefahren. Das Auto parkte ich direkt vor der Haustür. 3 Mal pro Woche gingen wir dann in die Nähe der ängstigenden Situationen, danach ging es wieder ins Grüne.

So hatte Chouky und auch ich ausreichend Zeit sich von den schwierigen Situationen zu erholen. Alles an Streß, der nicht nötig war, wurde aus unserem Alltag entfernt. Ich nutzte viel Management, um unnötig schwierige Situationen zu meiden.

2. Dein Hund muss nirgends durch!

"Der muss da durch, dann merkt er das nichts schlimmes passiert". Wieviele Tage an Training und Tränen hätte ich uns ersparen können, wenn ich diesen Ratschlag NICHT befolgt hätte. Aus meinem einst "nur" ängstlichem Hund mit Fluchtverhalten wurde ziemlich schnell ein aggressives Monster. Ein Monster vor dem alle Menschen auf der Straße flüchteten. Chouky lernte ziemlich schnell, dass Flucht nicht möglich ist. Er muss bei jedem Fluchtversuch noch näher an den Angstauslöser heran. Im schlimmsten Fall sogar durch. Also entwickelte er eine neue Strategie. Und die hat 1A funktioniert. Schreien so laut es die Stimme her gab, auf zwei Beinen stehend und fletschend. Dann hatte er alle Straßen für sich allein und zumindest die gruseligen Menschen waren weg.

Damit dir das nicht passiert, solltest du diesen Ratschlag auf keinen Fall testen. Eigentlich ist es nur logisch, dass dein Hund eine neue Strategie entwickeln wird. Weshalb sollte seine Angst geringer werden, wenn er durch eine absolut schwierige Situation geschleift wird. Dein Hund wird in diesem Moment kaum dazu in der Lage sein "zu merken, dass nichts passiert". Es passiert ja auch eine Menge, eine ganze Menge weiterer angstauslösender Situationen. Die Angst deines Hundes wird steigen, statt zu sinken.

Besser bist du, wenn du dem Tempo deines Hundes vertraust. Zeigt dein Hund Meideverhalten, solltest du nicht näher an den Angstauslöser heran gehen. Vielleicht kannst du im Bogen drum herum gehen, umdrehen und in eine andere Richtung weitergehen oder einen kleinen Hund wenigstens auf dem Arm nehmen.

Meideverhalten deines Hundes könnten sein:

  • stehen bleiben, langsamer werden
  • sich hinter dir verstecken
  • wegschauen, schnüffeln
  • seitlich oder Bogen gehen
  • Beschwichtigungssignale

Beobachtest du eines dieser Verhalten bei deinem Hund solltest du nicht weiter heran gehen. Achte auf die Signale deines Hundes und gehe auf ihn ein. So kann er spüren, dass du ihn wahrnimmst und für ihn da bist.

Und mal ehrlich, wer sagt dir was dein Hund muss? Es gibt immer einen Weg daran vorbei.

3. Entspannungssignale

Es ist nett deinem Hund gut zuzureden und ihm zu sagen das alles gut ist. Allein deine Fürsorge ist ihm ein Stück Hilfe in ängstigenden Situationen. Über trainierte Entspannungssignale kannst du deinen Hund jedoch deutlich besser unterstützen. Der Aufbau ist bei den meisten gar nicht so schwer, sondern erfordert lediglich etwas Fleiß deinerseits. Ist das Entspannungssignal fertig trainiert kannst du deinem Hund so in schwierigen Situationen helfen bei klarem Verstand zu bleiben und die Situation meistern.

Ich bin ein Fan von konditionierten Entspannungssignalen mit Halstuch und ätherischem Öl. Ich kann sie überall hin problemlos mitnehmen und sie helfen meinen Hunden länger als nur wenige Sekunden.


LESETIPP "Trennungsstreß vs. Entspannung" - Wie du dir konditionierte Entspannungsauslöser aufbauen kannst


Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten an konditionierten Entspannungssignalen. Du solltest sie alle vorher mit ausreichend Entspannung verknüpft haben, damit sie ihre volle Wirkung bei deinem Hund entfalten können.

  • Thunder Shirt
  • Entspannungswort
  • Berührungen
  • RelaxoDog
  • Targetübungen

In jedem Fall solltest du immer für deinen Hund da sein. Mit Zuneigung kannst du keine Angst deines Hundes verstärken, aber mit Entzug des Sozialkontaktes (Ignorieren). Zeigt dein Hund Angst, achte auf ihn, hilf ihm mit allem was du hast und arbeite daran, diese Ängste zu reduzieren. So steigt nicht nur deine Lebensqualität sondern auch maßgeblich die deines Hundes.

Blogartikel #06


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