Warum du deiner inneren Stimme zuhören solltest? Ganz bestimmt hast du schonmal den Leitsatz "Love it, change it or leave it" gehört. Dieser Satz war lange Zeit auch ein Leitsatz von mir. Denn er zeigt auf, dass du kein Opfer der äußeren Umstände bist, sondern immer und jederzeit eine Wahl hast und bewusste Entscheidungen treffen kannst.
Mit der Zeit ist mir aufgefallen, dass dieser Leitsatz aber nicht aller Weisheit Ende sein sollte. Es ist ein wunderbarer erster Schritt, sich an diesem Satz zu orientieren. Welchen nächsten wichtigen Schritt du nicht auslassen solltest, um dein volles Potenzial zu entfalten und das beste Leben mit deinem Hund zu führen, teile ich mit dir in der heutigen Podcastfolge.
Du erfährst in dieser Podcastfolge:
- Wie dich "Love it, change it or leave it" im Leben mit deinem Hund unterstützen kann
- Warum du deiner inneren Stimme zuhören solltest
- Warum das nur der 1. Schritt in ein wunderbares Leben ist
- Welchen nächsten wichtigen Schritt du gehen solltest
- Weshalb dieser nächste Schritt so wichtig für dich, für deinen Hund und für euer gemeinsames Leben ist
Den Leitsatz „love it, change it or leave it“ hast du bestimmt schon einmal gehört.
Der erste Teil „Love it“ bedeutet so viel wie: lerne eine Situation zu lieben, finde das positive Potenzial, die Schönheit für dich und deinen Hund darin zu sehen und wertzuschätzen.
Das „Change it“ bedeutet: ändere die Situation so ab, dass du oder ihr als Hund Mensch Team euch darin wohlfühlt. Im Leben mit Hund bedeutet dies in der Regel, dass ihr gemeinsam an der Herausforderung trainiert. Zum Beispiel indem ihr Alternativverhalten aufbaut oder dein Hund Bewältigungsstrategien lernt, die es euch ermöglichen, Situationen entspannt zu meistern.
Und „Leave it“ bedeutet demzufolge dann: verlasse die Situation bzw. betreibe dahingehend Management, dass die Situation so nicht mehr auftritt und demnach dein Hund das unerwünschte Verhalten nicht zu zeigen braucht.
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„Love it, change it or leave it“ ist prinzipiell ein guter Leitsatz, der dich und deinen Hund in eurem Leben unterstützen kann. Vor allem dann, wenn du mit etwas unzufrieden bist. Wenn du nach diesem Prinzip handelst, dann bleibst du handlungsfähig, fühlst dich nicht den äußeren Umständen hilflos ausgeliefert und öffnest Raum, um positive Potenziale zu erkennen und für dich und deinen Hund zu nutzen.
Ich selbst habe lange Zeit nach diesem Leitsatz gelebt. Doch in letzter Zeit wurde mir immer bewusster, dass ein entscheidender Punkt fehlt.
"Was mir jetzt mehr und mehr aufgefallen ist, was in diesem Konzept fehlt, ist die Tiefe. Weil alles mit der Oberfläche zu tun hat."
Was fehlt ist der Blick in die Tiefe. Warum bewegen und berühren dich bestimmte Situationen so stark? Situationen, mit denen andere Menschen ganz offenbar überhaupt keine Probleme haben.
Warum erlebst du etwas immer wieder? Weshalb kreierst du dir wieder und wieder bestimmte Herausforderungen. Und warum sind sie für dich überhaupt Herausforderungen und für andere nicht?
Du hast dir für den Moment eine Erleichterung verschafft und das ist auch gut so und ein sinnvoller erster Schritt. In der Tiefe ist dein Thema noch vorhanden und wird sich demzufolge auch immer wieder in ähnlichen Situationen zeigen.
"Es ist fast wie Management: Ich verändere die Situation so, dass das unerwünschte Gefühl bei mir nicht mehr auftritt."
Und ja! Natürlich ist es richtig und wichtig, Situationen so zu verändern, dass du und dein Hund sich wohler fühlen könnt. Das ist der erste wichtige Schritt in das Leben, für das du und ein Hund hier auf der Welt seid.
Der nächste Schritt ist dann, dass du dir in der Tiefe anschaust, warum genau dieses Gefühl in genau diesen Situationen in dir auftaucht. Schau dahinter, schau immer tiefer in dich hinein, um dein Thema zu erkennen und es für dich und für deinen Hund zu lösen.
"Dieses Gefühl, diese Überzeugung, diese innere Stimme, bleibt bestehen. Sie bleibt da. Weil du sie dir nicht angeschaut hast. Weil du ihr nicht zugehört hast."
Durch „Love it, change it or leave it“ hast du versucht, diese Stimme leise zu bekommen. Aber du hast ihr nicht zugehört. Und solange ist sie auch da.
Aus meiner Sicht nutzen viele Menschen das Potenzial ihres Lebens und das Potenzial ihres gemeinsamen Lebens mit ihrem Hund nur zu etwa 15 %. Eben nur so weit, dass sie in den Situationen und mit den Herausforderungen ihres Lebens gut zurechtkommen. Dabei werden oft „love it“- oder „change it“-Strategien angewandt. Und das ist auch toll und der erste wichtige Schritt in ein erfülltes Leben.
Aber mal ganz ehrlich: Mir sind 15 % nicht genug. Nicht für mich und meine Hunde. Und auch nicht für dich und deinen Hund. Für mich ist das nur der Grundstein, um dann so richtig loszugehen. Und das Potenzial, das auf dich und deinen Hund noch wartet, erst so richtig zu entdecken und sich voll zu entfalten.
"Und der Weg dorthin – in euer volles Potenzial – führt durch deine innere Welt."
Der Weg in euer volles Potenzial führt durch deine Überzeugungen, durch deine Ängste, durch all deine Glaubenssätze und Wertesysteme, die dich dazu bringen, dass du dir und deinem Hund bestimmte Dinge verwehrst und nicht zulässt.
Das volle Potenzial wartet auf euch hinter all den unnötigen Begrenzungen, die sich im Laufe der Zeit durch Erfahrungen und Erlebnisse aufgebaut haben.
Möglicherweise wartet so viel Ungelebtes auf dich, dass es dir regelrecht Angst macht. Vielleicht macht es dir so viel Angst, dass du erstmal bei „Love it, change it or leave it“ bleiben möchtest.
Fakt ist, dass das Leben dual ist. In allem gibt es negative und positive Potenziale. Fakt ist auch, dass sich Viele gar nicht erst erlauben, den Raum für noch mehr positive Potenziale zu öffne.
Heute erst kam mir wieder der Gedanke: „Was macht eigentlich den Unterschied, dass der Mensch sich als „Krone der Schöpfung“ sieht und auch alle damit verbundenen Privilegien beansprucht und andere Spezies, wie zum Beispiel unsere Hunde, dürfen das nicht?
Was unterscheidet uns von unseren Hunden? Warum darf ich bestimmte Dinge und Hunde dürfen es nicht? Der Unterschied ist, dass wir es ihnen nicht erlauben.
"Aus einer Vielzahl an Überzeugungen aus unserer inneren Welt heraus, erlauben wir es anderen Spezies nicht, sich frei zu entfalten."
Und jetzt frage dich gleich auch: Erlaubst du dir, dich frei zu entfalten? Erlaubst du es deinen Mitmenschen, sich frei zu entfalten?
Unsere Überzeugungen halten uns oft davon ab, uns und anderen eine freie Entfaltung zu erlauben. Und diese inneren Überzeugungen kannst du durch ein „Love it, change it or leave it“ höchstens an der Oberfläche verändern. Aber nicht in der Tiefe.
"Hey, hör auf euch zu begrenzen! Hör auf, euch ständig in Limitierungen zu packen! Und erlaube es dir, mit deinem Hund wirklich große Schritte zu gehen."
Auch, wenn du Situationen nach dem Prinzip „leave it“ verlässt, darfst und solltest du dir trotzdem anschauen, was es in dir bewegt hat. Warum möchtest du diese Situation verlassen. Was triggert es in dir?
Hundetraining ist so viel mehr als Training mit dem Hund. Ganz, ganz viel hat einfach nur mit uns Menschen zu tun. Der Schlüssel zu einer tiefen Verbindung und zu echter Freundschaft und zu einem wunderschönen Zusammenleben mit deinem Hund, liegt in dir. Nirgendwo anders. Der Schlüssel liegt in dir.
Höre deiner inneren Stimme wirklich zu und schaue dir deine innere Welt wirklich an.