Was wirklich hinter einer starken Bindung zu deinem Hund steckt

Und wie du dafür sorgst, dass dein Hund auch in angespannten Situationen auf dich hört, ohne dass du die Autorität verlierst. 

Dein Hund und du, eine Freundschaft fürs Leben. Eine Freundschaft, die vor allem von einer soliden und starken Bindung gezeichnet ist. Zumindest ist es das, was wir uns wünschen. 

Keine Frage, Bindung ist ebenso sagenumwoben wie wichtig im Zusammenleben mit deinem Hund. 

Doch was genau bedeutet das eigentlich? 

Ist das Geheimnis hinter einem Hund, der auf dich hört, tatsächlich einen starke bindung?

Während die Bindung oft mystisch dargestellt wird, beschreibt sie vor allem die emotionale Beziehung zwischen dir und deinem Hund. Eine sichere Bindung fühlt sich nicht nur für euch beide richtig gut an, sondern sie bringt Verlässlichkeit und Vertrauen in euer Zusammenleben.

Eine sichere Bindung, die wir uns wünschen, basiert auf einer Vielzahl positiver gemeinsamer Erlebnisse, Fürsorge und dem Wahrnehmen und Achten von Bedürfnissen. Sie ist geprägt durch das Gefühl von Vertrauen, was ebenso Selbstvertrauen, Sicherheit und die Fähigkeit zur schnellen Regulation in Stresssituationen begünstigt.

Eine vermeidende oder ambivalente Bindung hingegen entsteht, wenn der Bindungspartner selten oder sehr wechselhaft auf die Persönlichkeit und Bedürfnisse eingeht. Die hierdurch entstehende Gefühlslage entspricht vor allem Hilflosigkeit, Unsicherheit und ist verbunden mit einem höheren Stresslevel.

was eigentlich alles die Bindung mit deinem Hund sabotierne kann, wurde dir vielleicht sogar schonmal als Tipp verkauft!

  • Schnelle Richtungswechsel ohne Ankündigung
  • Auf dem Spaziergang verstecken, damit dein Hund dich suchen muss
  • Deinen Hund ignorieren
  • Ihn stetig aus der Hand füttern
  • Ihn "souverän" durch Situationen führen, die er eigentlich direkt verlassen möchte, ohne ihm eine echte Hilfestellung zu leisten
All diese Tipps stärken eine vermeidende oder ambivalente Bindung. Die Beziehung ist geprägt von Unsicherheit, geringer Selbstwirksamkeit, Hilflosigkeit und das Leben wird allgemein als nicht sicher empfunden. Untermauert durch ein tendenziell erhöhtes Stresslevel und der mangelnden Fähigkeit sich zu regulieren.

Probleme, die dadurch in eurem Zusammenleben entstehen können, sind zahlreich und zeitgleich ist die Qualität der Bindung abhängig von deinen Strategien eben diese Probleme zu lösen.

Ein Klassiker: der hund geht jagen

Die Ohren auf Durchzug und ein Zurückkommen ist nicht in Sicht. Während Jagdverhalten ein angeborenes Verhaltensmuster ist und für unsere Hunde nicht nur Sinn ergibt, sondern sich auch richtig toll anfühlt, wird es unglaublich oft als Ventil für Stress genutzt.

Eine mangelnde Bindung ist nicht die primäre Ursache, doch hat sie einen Einfluss auf den alltäglichen Stresspegel deines Hundes und auf die Fähigkeit sich zu regulieren.

Und genau hier liegt der Hund begraben. Jetzt mit den "klassischen" Bindungsübungen zu starten, arbeitet nicht gegen tägliche Jagdausflüge. Sie erzeugen mit hoher Wahrscheinlichkeit das genaue Gegenteil.

Die Lösung liegt im Verständnis für die Ursachen, die den Hund immer wieder Fersengold geben lassen.

Während es sich einfach verdammt gut anfühlt und ein Ventil für Stressabbau darstellen kann, darfst du hier weniger darüber nachdenken, wie du es "weg" bekommst, ergo unterdrückst und herausfinden, wie du einen Weg findest dieses gute Gefühl für deinen Hund zu erhalten OHNE ihn täglich Rehe hetzen zu lassen.

Und genau an diesem Punkt beginnt die wirklich spannende Reise auf der Suche nach dem, was du bewusst gar nicht suchst: Die sichere Bindung.

Der Weg zu einer sicheren Bindung deines hundes

Indem du in seine Welt eintauchst, auch wenn all das, was er sich wünscht, für dich keinen Sinn ergibt und beginnst mit, statt gegen ihn, zu trainieren.

Echtes Interesse. Weil ihr es wert seid!

Es gibt nicht die eine Übung zu einer sicheren Bindung. Sie ist das Ergebnis eures gesamten Alltags. Jede Sekunde eures Lebens hat Einfluss auf die Qualität eurer Bindung.

Gute Nachrichten: Egal, was in der Vergangenheit passiert ist, du kannst sie jeden Tag aufs neue positiv beeinflussen.

Das unsichtbare Band, dass bei einer sicheren Bindung entsteht, bedeutet vor allem tiefes Vertrauen und Verlässlichkeit. Sicherheit. Das Wissen, dass da jemand ist, an den man sich wenden kann.

Etwas, das zu wenige Hunde und Menschen in ihrem Leben erfahren dürfen. Und dafür umso wichtiger und deshalb auch so lohnenswert, täglich in genau diese Bindung zu investieren.

Statt den lausigen Tausch einzugehen für eine scheinbar kurzfristige Lösung des Problems, ohne den Blick auf die langfristigen Auswirkungen auf allen Ebenen zu haben.

Am Ende bildet sich eure Lebensqualität und die Qualität eurer Bindung aus dem Gefühl von Sicherheit, Anerkennung und dem Entfalten eurer Persönlichkeit. Dafür musst du keineswegs:

  • "Antiautoritär" sein, was bedeuten würde, du lässt deinen Hund im Regen stehen.
  • Zum Futterautomat werden, als würde dein Hund stets essen wollen und deine Bedürfnisse keine Rolle spielen.
  • Dich stets behaupten, oder deinen Hund mit den für ihn gruseligsten Dingen konfrontieren, wobei seine Bedürfnisse nicht gesehen werden.
Angespannte Situationen werden einfach lösbar, wenn dein Hund weiß, dass er auf dich zählen kann, du einen guten Ausweg kennst (der sich auch für deinen Hund gut anfühlt), Stress zügig reguliert (nicht unterdrückt) werden kann und ihr gemeinsam diese Situation meistert.

Konkret: Eine Sicherer Bindung entsteht durch

  • Rücksicht auf die Bedürfnisse deines Hundes und Wege, die sich für euch beide wirklich gut anfühlen
  • Training und Leben sind für euch beide auf Erfolg gepolt, statt deinen Hund (oder dich) immer wieder in Fehler rennen zu lassen, fördern ohne zu überfordern
  • Dein Hund lernt Strategien, um sicher durch Schwierigkeiten zu kommen und sich selbst zu regulieren mit dir als Co-Regulation an seiner Seite
  • Lösen eures Wertes als Team von Vergleichen und der Geschwindigkeit, wie schnell ihr in allen Situationen funktioniert
Der Weg zu einer sicheren Bindung ist unterstützend, anleitend und ermutigend.

Blogartikel #59


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