Das zweite Türchen im Adventskalender ist geöffnet. Wir gehen weiter im Yogasutra. Heute erfährst du, welche Möglichkeiten dein Geist hat, um Lösungen für Schwierigkeiten zu finden und wie du diese zu deinem Vorteil nutzen kannst.

I.6.प्रमाण विपर्यय विकल्प निद्रा स्मृतयः

"Richtige Wahrnehmung, Verblendung, Vorstellung, Tiefschlaf und Erinnerung"

In dieser Podcastfolge erfährst du:

• Was ist Citta
• Was sind die Vrittis
• Welche Bedeutung haben die Vrittis und welchen Einfluss haben sie auf das Leben und Trainieren mit deinem Hund

Meine Yogasutra Buchempfehlungen*

https://amzn.to/2VmXsPB

https://amzn.to/3fSR6RB

*Affiliatelinks, ich erhalte eine kleine Provision, wenn du über diesen Link bestellst ♡

Was ist Citta? Um es tatsächlich richtig Wort wörtlich zu übersetzen, fehlen uns in unserem Sprachgebrauch ein wenig die Worte.

Es ist nicht nur unser Bewusstsein, sondern auch unser Unterbewusstsein und Überbewusstsein. Citta ist der Geist, der in unserem Körper wohnt. Es ist nicht möglich, es zu verorten oder wissenschaftlich festzustellen. Nur über deine Erfahrung kannst du bemerken, dass es in dir ist. Ein Beispiel hierfür sind z. B. Phantomschmerzen oder Déjà-vus, deine Träume oder auch dein Tiefschlaf ohne Träume. All das ist Citta.

In unserer westlichen Welt leben wir meist sehr rational und wissenschaftlich. Im östlichen und indischen wird es über die Erfahrung bewiesen, dass "Es" da ist. Es muss nicht wissenschaftlich beweisbar sein. Und es geht bei diesem Vergleich nicht um schlechter und besser oder richtig und falsch. Es ist spannend, den Unterschied zu sehen und sich für die jeweils andere Seite zu öffnen, um so Potenziale und Möglichkeiten für dich zu erkennen.

Im Citta wohnen die Vrittis. Das sind die Muster. Die Bewegung des Cittas sind in fünf Arten unterteilbar. Und diese fünf Arten von Vrittis können alles beschwerlich oder unbeschwerlich für dich sein. Das ist das, was in deinem gesamten Leben steckt, bevor du die "Erleuchtung" erreicht hast. Davor gibt es immer Dualitäten, das heißt, positive und negative Potenziale wohnen jeder Situation inne. Was in einen Moment ungünstig für dich sein kann, ist in einem anderen total wichtig und toll. 

Gern möchte ich dies an einem Beispiel erklären: mein Chouky hatte Angst vor Menschen und hat sie sehr oft verbellt. Das war nicht schön, weder für ihn noch für mich. Ich sagte mir ganz oft, das muss weg! Seine und meine Angst sollte weg. An einem Abend blieb Chouky auf unsere Gassirunde stehen und bellte. Er bellte einen Busch an. Ein Mann sprang aus dem Busch und lief weg. In dem Moment war ich so froh, das Chouky gebellt hatte. Das meine ich mit positivem Potenzial.

Es ist also absolut situations- und wahrnehmungsabhängig. Mein „Visi“ bellt auch andere Hunde an aus Frust, wenn er an der Leine ist. Damals hätte mich das wahrscheinlich wahnsinnig gestresst. Heute stresst mich das nicht mehr. Dann bellt er halt. Wir üben es weiter und machen es in unserem Tempo.

Sieh was dein Hund für eine tolle Persönlichkeit ist. Ja, vielleicht bellt er auch manchmal andere Hund an. Aber dann ist es einfach mal so. Du kannst es dir unbeschwerlich oder beschwerlich machen.

Die fünf Vrittis oder Muster des Cittas:

Pramana - heißt die richtige Wahrnehmung, das Erkennen. Das, was du siehst und was du denkst, was wirklich stimmt. Um Pramana "die richtige Wahrnehmung" zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Du lernst es von jemanden, der es weiß. (z. B. dein Hundetrainer gibt sein Wissen von einem wirklich wissenden Lehrer weiter an dich) Das richtige Wissen aus rationaler Schlussfolgerung (z. B. da wo Rauch ist, ist vermutlich auch Feuer) oder deine Eingebung.

Viparyaya - Das falsche Wissen, die Verblendung. Das passiert super oft im Leben. (Hinterfrage dich, ist das wirklich so oder ist das die falsche Wahrheit?) 

Vikalpa - Die Vorstellung (Nutze Meditation für deinen Fortschritt, in dem du dir Sachen im Geiste vorstellst.)

Nidra - Wissen oder Problem lösen im Tiefschlaf. Nach dem Schlaf ist das Problem nicht ganz weg, aber meist viel schwächer.

Smriti - Die Erinnerung, die du nicht loslassen kannst (bei deinem letzten Hund hat dies oder jenes aber funktioniert, deshalb musst das dein neuer Hund auch können)

Schalte deinen inneren Beobachter ein, wenn du nach Lösungen für dich und deinem Hund suchst. Schau mal, wo deine Lösung her kommt. Kommt sie aus dem wirklichen Wissen oder kommt sie aus dem falschen Wissen (dein Nachbar hat es dir erzählt) oder kommt es vielleicht sogar aus deiner Erinnerung? Schau mal in dich rein und reflektiere deine Lösungsfindungen oder Gedanken. Wo kommt das her und und in welchem Bezug beeinflusst es dich im Leben mit deinem Hund negativ. 

Mein Fazit und eine kleine Gedankenstütze für dich hier in einer Affirmation: