WIE DU DAS VERHALTEN DEINES HUNDES NACHHALTIG VERÄNDERN KANNST

Wie heißt es immer so schön, der Weg ist das Ziel. Und ja, so ist es. Um an dein Ziel zu gelangen musst du den Weg finden, der dich zu diesem Ziel führt. Das bedeutet jedoch auch, dass du dir vorher im Klaren darüber sein solltest, was genau eigentlich dein Ziel ist? Denn nur dann kannst du das Verhalten deines Hundes tatsächlich nachhaltig ändern, denn du weißt, wo die Reise hingehen soll.

Definiere dein Ziel so genau wie möglich

Häufig lauten die Wünsche der Hundemenschen in etwa so: "Er soll aufhören andere Hunde/ Menschen/ Tiere/ Autos/... anzubellen.", "Er soll nicht mehr bellen, wenn er allein bleiben muss.", "Er soll aufhören, alles zu fressen was ihm vor die Schnute kommt." und der Klassiker "Er soll einfach nur hören."

Der Stolperstein bei all diesen Wünschen liegt in der Formulierung. Wir wissen, was wir nicht wollen. Aber wissen wir auch, was wir wollen? Bevor du nicht weißt, was dein Hund genau machen soll hast du kein Ziel auf das du hin arbeiten kannst. Und dein Hund wird deine Erwartungen nicht erfüllen können, wenn nicht einmal du sie genau kennst.

Deshalb definiere dein Ziel immer so klar wie möglich. Dein Ziel könnte zum Beispiel so lauten: "Ich wünsche mir, dass mein Hund auf meinen Rückruf freudig, schnell und ohne Umwege zu mir gerannt kommt, egal, welche Ablenkungen unterwegs auf ihn warten." In diesem Ziel ist das Verhalten UND die emotionale Lage deines Hundes recht deutlich beschrieben. Für dieses Ziel wirst du schnell einen Weg finden. Klares Ziel, klare Wege.

Blicke hinter das Verhalten

Hast du dein Ziel klar und positiv formuliert kannst du beginnen hinter das unerwünschte Verhalten deines Hundes zu schauen. Warum macht er, was er macht. Warum kommt er nicht freudestrahlend zu dir gerannt. Warum bummelt er? Warum lässt er sich ablenken? Warum bellt er andere Hunde an?

Um wirklich nachhaltige Veränderungen zu erzielen ist es notwendig die Ursache des Verhaltens zu verstehen und diese zu ändern. Andernfalls arbeitest du nur an den Symptomen und das Problem wird sich verschieben. Nur, wenn du die Ursache veränderst, wird sich dein Hund langfristig genau so verhalten, wie du es dir gewünscht hast. Er kommt nicht nur auf dich zugeraunt, er wird dabei auch strahlen.

Achte darauf, was das unerwünschte Verhalten deines Hundes auslöst. Ist es Stress, sorge für Entspannung. Ist es Angst, sorge für Freude und Sicherheit. Ist es Frust, sorge für Bedürfnisbefriedigung. Und ganz wichtig, nimm den Druck raus. Nachhaltige Veränderungen sind nachhaltig, sie benötigen Zeit zum lernen und entstehen nicht über Nacht. Lernen ist ein stetig andauernder Prozess und das ist gut so.

Jeder Mensch und jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Hintergrundstress, egal welcher Art, ist der Killer für jedes Training.

Schaffe Alternativen und gib die kontrolle ab

Ist dein Ziel klar definiert und die Funktion hinter dem Verhalten ist erkannt beginnt der eigentliche Teil, das Training. Jetzt, ja erst jetzt, kannst du mit dem Training beginnen. Lernen passiert immer, zu jeder Tageszeit. Deshalb ist es wichtig, dass das unerwünschte Verhalten möglichst nicht mehr ablaufen kann. Management spielt daher eine essentielle Rolle, wenn du nachhaltige Verhaltensänderungen erzielen möchtest.

Parallel dazu kannst du dein Training planen. Schau, welches Verhalten dein Hund in Zukunft zeigen soll. Trainiere dieses Verhalten immer und immer wieder in Situationen, in denen dein Hund noch mitdenken kann. Unterstütze ihn, wenn er deine Unterstützung braucht. Nimm dich zurück, wenn er es allein bewältigen kann.

Die Kontrolle abzugeben und dem Hund zu vertrauen ist ein Prozess, der vielen Menschen schwer fällt. Vor allem, wenn es früher stark eskalierende Situationen gab. Deshalb beenden viele ihren Weg an dem Punkt, an dem der Hund auf die Unterstützung eingeht. Um wirklich nachhaltige Erfolge zu erreichen ist es jedoch wichtig, noch einen Schritt weiter zu wagen. Dein Hund sollte die Möglichkeit bekommen zu lernen, wie er schwierige Situationen auch ohne deine Hilfe meistern kann. Denn erst dann hast du nachhaltig trainiert. Erst dann habt ihr euren Weg gemeinsam gemeistert. Und dann wirst du spüren, wie sehr euch diese Unabhängigkeit voneinander zusammen schweißen wird.

Deine Tina

Blogartikel #48


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