KÜHLE AUSLASTUNG AN HEISSEN TAGEN

Der Sommer ist da. Heiß und trocken wie jedes Jahr. Spaziergänge sind kaum möglich, da entweder der Asphalt an den Pfoten oder die Sonne auf dem Rücken brennt. Wieviel Auslastung ist an solchen Tagen überhaupt notwendig und sinnvoll? Wann wie und was du mit deinem Hund machen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Wieviel Auslastung braucht dein Hund?

Das ist wohl die Frage, die sich die meisten Hundemenschen immer wieder stellen. Wieviel darf es sein, wann ist es zu viel, wann zu wenig. Wir selbst reduzieren unsere Spaziergänge im Sommer enorm. Morgens 15 Minuten, abends 15 Minuten. Den Rest der Zeit verbringen unsere Hunde entweder im Garten, oder wenn es zu heiß wird zu Hause. Insgesamt halten wir uns tagsüber ca. 8 Stunden in der Wohnung auf. Hier ist es deutlich kühler und die Hunde können schlafen. Auf unsere großen Spaziergänge verzichten wir auch in den kühlen Morgenstunden. Zum einen ist das einfach nicht unsere Zeit, auch unsere Hunde sind Langschläfer. Zum anderen ist der Asphalt nach wie vor ziemlich aufgeheizt.

Im Garten können die Jungs selbst entscheiden, wie viel Bewegung sie wünschen. An jeder Ecke liegt ein Spielzeug, der Pool ist gefüllt und wir sind da, sollten sie einen Wunsch haben. Tastechlich nutzt nur unser jüngster im Bunde die Morgenstunden zu einer kurzen Renneinheit. Anschließend spielt er mit unserem Labbi ein paar Minuten mit einem Zergel. Danach sind sie wieder bereit zum schlafen.

Prinzipiell sollte dieses Maß an Aktivität aktuell für fast jeden Hund ausreichend sein. Am Ende hilft es immer, seinen Hund zu fragen und auf sein Bauchgefühl zu hören. Nur weil es nach wie vor im Allgemeinen heißt ein Hund braucht viel Bewegung, ein großer Hund richtig viel Bewegung und Jagdhunde abartig viel Bewegung muss das nicht stimmen. Wir haben 4 Jagdhunde bei uns zu Hause. Einen Beagle, einen Labrador und zwei Galgos. Alle vier lieben es im Schatten rum zu liegen und zu dösen. Von abartig viel Bewegungsdrang ist da keine Spur zu sehen.

Im Gegenteil. Unsere Hunde haben es von Beginn an gelernt viel zu ruhen. Unser Tagesablauf ist gut strukturiert und gibt ihnen die Möglichkeit dazu. Auch wenn wir zu anderen Jahreszeiten die großen Runden gehen machen wir immer wieder Pausen und legen viel Wert auf Entspannung. Genau das hat uns wundervoll ruhige und ausgeglichene Hunde beschert.

Trotz allem brauchen unsere Hunde natürlich Abwechslung im Alltag. Hierbei solltest du immer bedenken, Hunde sind polyphase Schläfer. Ihr Schlafrhythmus ist im Vergleich zu unserem verschieden. Die Wach- und Schlafphasen wechseln sich deutlich häufiger ab.

Deshalb solltest du versuchen die Beschäftigung deines Hundes an seinen natürlichen Schlafrhythmus anzupassen. Aus dieser Sicht machen ewig lange Beschälftigungen zum „auspowern“ nur wenig Sinn. Besser ist es, wenn du deinem Hund über den Tag verteilt immer wieder kleine Aufgaben gibst. Dazwischen kann er wieder ruhen.

Spaziergänge verkürzen oder in den Garten verlegen

Ich empfehle es meinen Kunden gern genauso, wie wir es auch machen. Morgens und Abends gibt es eine kleine Runde, um neue Umwelteindrücke sammeln zu können. Das Erkundungsverhalten deines Hundes wird angeregt und somit ein großes seiner Bedürfnisse gestillt. Findet der Spaziergang am Wasser statt kann er auch etwas länger sein. Jedoch würde ich die 30 Minuten nicht überschreiten.

Wenn du einen Garten hast kannst du dich mit deinem Hund noch dort aufhalten. Er ist noch etwas an der frischen Luft, sammelt weiter Umwelteindrücke und kann sich bewegen wenn er Lust dazu hat. In unserem Garten steht zusätzlich ein Hundepool zur Abkühlung. Spielzeug liegt überall verteilt.

Danach geht es nach Hause in die hoffentlich kühlere Wohnung. Mittags zum pullern gehen wir nur ganz kurz vor die Haustür und danach sofort wieder rein. Meine Hunde kennen eine ferste Pipistelle, dadurch müssen wir uns nicht länger in der Hitze aufhalten als nötig. Denke immer daran, auch der Boden ist wahnsinnig aufgeheizt. Von Beschäftigungen wie Ballspielen, Radfahren oder ähnlichem ist natürlich abzusehen. Ab 18 Uhr geht es wieder raus, die deutlich verkürzte Abendrunde findet bei uns erst in der Dämmerung statt, damit die Sonne uns nicht alle verbrennt. Und in der Zeit dazwischen?

Empowerment zum Mittag

Die Zeit dazwischen kann man wunderbar mit einfachen Empowerment Übungen füllen. Empowerment regt das Gehirn deines Hundes an, bietet ihm neue Reize mit denen er sich auseinander setzen kann und kreative Ideen finden muss. Empowerment geht los, wenn das Futter anders schmeckt oder eine andere Konsistenz hat als sonst.

Hier gibt es mittags immer ein Hundeeis. Die mache ich selber, jeden Tag eine andere Sorte. Mal gibt es Joghurt mit einem Stück Pansen in der Mitte, mal Knochenbrühe oder Erdbeerpürree. Jeden Tag bekommen sie mittags einen anderen Geschmack serviert. Das praktische, ich mische in das Eis ihre Zusätze zum Futter hinein. Dadurch nehmen sie sie deutlich besser, als wenn ich sie über die abendliche Mahlzeit streue.

Das Eis kannst du in kleinen dafür gemachten Formen zubereiten, im Kong, in Muffinförmchen oder Joghurtbechern. Auch die verschiebdenen Behältnisse sorgen für weitere Reize für deinen Hund.

Grips statt Muckis

Bei uns wird momentan nichts neues trainiert. Das übliche, dass im Alltag vorkommt. Aktuell gehört bei uns das betteln am Tisch dazu. Das kann ich bei jeder unserer Mahlzeiten trainieren. Kann ich nicht nur, muss ich auch. Sonst bekomme ich nichts ab. Zusätzlich hierzu legen wir unabhängiggig vom Tisch täglich eine kurze Deckentrainingseinheit ein. Das verbraucht vor allem Impulskontrolle, ist aber körperlich nicht besonders anstrengend. Genau darauf kannst auch du dein Augenmerk legen. Trainiere oder spiele mit deinem Hund Dinge, die geistig fördern aber körperlich nicht viel abverlangen. Länger als 10 Minuten am Stück übe ich mit meinen Hunden nicht.

Und der Rest des Tages? Der wird verschlafen. Dank Kühlweste, feuchten Handtüchern und besagten Hundeeis halten sie es gut aus. Ich gehe auch nachts keine großen Runden. Der Asphalt ist nach wie vor aufgeheizt, lediglich die Sonne brennt nicht so stark.


Du siehst, es ist. Nicht notwendig den Hund körperlich auszupowern. Gönne ihm seine Ruhezeiten und laste ihn geistig aus. Durch kleine Übungen oder Futter und Spielzeug zum selbst beschäftigen. Die Abwechslung macht hier den Unterschied.


In diesem Sinne, Namasté und frohes Schwitzen!

Blogartikel #25


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